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The Pretty Things: Bare As Bone, Bright As Blood (Review)

Artist:

The Pretty Things

The Pretty Things: Bare As Bone, Bright As Blood
Album:

Bare As Bone, Bright As Blood

Medium: CD/Download
Stil:

Akustik-Rock

Label: Madfish
Spieldauer: 49:02
Erschienen: 25.09.2020
Website: [Link]

Die Einschätzung, dass THE PRETTY THINGS, davon abgesehen, dass sie mit "S. F. Sorrow" Pionierarbeit in Sachen Konzeptplatten leisteten, zu den frühsten Wegbereitern "harter" Rockmusik gehörten und mit eine der ersten Bands waren, die das stereotyp anrüchige Image von Muckern mit laut aufgedrehten Gitarren verkörperten, ist nicht vermessen. Wenn nun nach mehr als einem halben Jahrhundert ein rein akustisches Album der Briten erscheint, widerspricht dies dieser Bewertung nicht.

Warum? "Bare As Bone, Bright As Blood" ist ein Tribut an Sänger Phil May, der am 15. Mai 2020 verstarb, und in dieser Funktion aufs Nötigste heruntergebrochen - Western-Gitarre, Slide-Rohr, Mundharmonika und vor allem die unverkennbare Stimme des Frontmanns. Innerhalb des gegebenen Rahmens hat man THE PRETTY THINGS wahrscheinlich nie so Blues-lastig gehört wie auf diesem Album.

Es enthält Mays letzte Aufnahmen, die mehr oder weniger völlig unbelassen geblieben sind, also nicht oder nur minimal im Studio nachbearbeitet wurden - und weil sich die Gruppe bereits im Winter 2018 endgültig aus dem internationalen Konzertbetrieb ausgeklinkt hat, dürfte man sie in Zukunft (falls es überhaupt noch Neues von ihr zu hören geben wird …) nie wieder so "live" hören wie hier.

Das dreckige 'Can't Be Satisfied' entspricht geradezu vorbildhaft dem gängigen Muster einer Singer-Songwriter-Ballade - erzählerisch, fokussiert auf den Vortrag und spielerisch insoweit reduziert, als die "message" nicht untergehen darf - und bekommt im weiteren Verlauf praktisch deckungsgleiche Pendants anheimgestellt. Am verhältnismäßig "opulenten" Ende des Spektrums stehen 'Faultline' mit zusätzlicher E-Gitarrenspur, deren Zweck sich jedoch auf verzierende Einwürfe beschränkt und das ergreifende 'Redemption Day', bevor der verspielteste Track 'The Devil Had A Hold Of Me' als Südstaaten-Noir in Reinkultur durchgeht. Dabei frag man sich, wie authentisch nach klassischer Americana englische Künstler eigentlich klingen können …

FAZIT: "Bare As Bone, Bright As Blood" zementiert nicht nur THE PRETTY THINGS' Kultstatus. Nach 55 Jahren unterwegs in Sachen Gigs und Recordings kehrt mit diesem "entstromten" Meisterwerk (!) im wahrsten Sinn des Wortes Ruhe bei der Band ein, während sie sich buchstäblich ohne Netz und doppelten Boden von ihrem Sänger verabschiedet. Das Album stellt keinen lauen Kompromiss dar, um irgendwie weitermachen zu können, sondern ist eindeutig als Herzensangelegenheit zu erkennen, die einen Schlussstrich zieht - in mehrfacher Hinsicht zum Heulen schön.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4235x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Can't Be Satisfied
  • Come Into My Kitchen
  • Ain`t No Grave
  • Faultline
  • Redemption Day
  • The Devil Had A Hold Of Me
  • Bright As Blood
  • Love In Vain
  • Black Girl
  • To Build A Wall
  • Another World
  • I'm Ready

Besetzung:

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