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Kimmo Pörsti: Past And Present (Review)

Artist:

Kimmo Pörsti

Kimmo Pörsti: Past And Present
Album:

Past And Present

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Seacrest Oy/Just For Kicks
Spieldauer: 56:58
Erschienen: 10.09.2021
Website: [Link]

Musik aus Vergangenheit und Gegenwart (aber ja nicht der Zukunft) lässt uns KIMMO PÖRSTI, der Mann der Felle bei THE SAMURAI OF PROG, genießen, nachdem er gerade erst in ganz kurzen zeitlichen Abständen mit seiner Stammband zwei 'märchenhafte' Alben veröffentlichte. Und hier kommt gleich vorweg die beste Nachricht: mit „Past And Present“ toppt er die beiden Alben sogar noch, auch weil er auf seinem Solo-Album, das mit mindestens genauso vielen Gastmusikern wie die Samurai-Alben aufwartet, den Fokus eindeutig in Richtung Instrumentales verschiebt und nur geringfügig auf Gesang setzt.

Besonders schön ist diesbezüglich auch, dass MAREK ARNOLD, der Super-Prog-Saxophonist und Tastenmann sowie Bandleader der SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR und CYRIL, von Pörsti wieder mit ins Boot geholt wurde, der ja eigentlich schon als Dauergast von THE SAMURAI OF PROG galt, aber seltsamerweise auf ihren beiden letzten Grimms-Märchen-Alben nicht mehr auftauchte. Dabei verlieh sein Saxophon-Spiel deren Musik immer eine sehr hörenswerte zusätzliche Note, wie man diese nun endlich wieder auf dem Titel „Darker Places“, bei dem Arnold gleich Alt- und Tenor-Saxophon spielt, genießen kann. Noch dazu haut JAN-OLOF STRANDBERG hier ein Bass-Solo raus, das an den WEATHER REPORT-Bass-Gott JACO PASTORIUS erinnert, dem KAYAK-Keyboarder TON SCHERPENZEEL dann gleich noch ein berauschendes Orgel-Solo folgen lässt. Und auch der von DAN SCHAMBER gesungene Text macht nachdenklich, da er sich bildhaft um die von Depressionen ausgelöste Gefühlswelt zu drehen scheint: „Can't start your day / Nowhere to begin / Confused and dismayed / Like the walls are closing in.“

Was aber hat es eigentlich mit dem Vergangenheit-Gegenwart-Albumtitel auf sich?
Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Denn bei diesem kunterbunten 'Von-Prog-bis-Jazz-und-Folk-sowie-Symphonik'-Album greift Pörsti bei gleich fünf Stücken auf seine Vergangenheit zurück. Diese Aufnahmen stammen aus den Jahren 2004 – 2016 und entstanden aus den unterschiedlichsten Anlässen, die weiteren sechs Stücke entstanden dagegen in diesem Jahr.
Zwar erfährt man im 20 Seiten starken Booklet oder dem dreiflügeligen Digipak der großartig von Ed Unitsky im TSOP-Stil gestalteten CD im Mini-LP-Cover nicht, welche Titel der Vergangenheit und welche der Gegenwart angehören, aber das ist im Grunde egal, denn das gesamte Album wirkt in sich geschlossen wie eine Sympho-Prog-Suite, oft sehr akustisch, fast klassisch – ein Album, in dem die Instrumentalteile deutlich überwiegen, Flöten, Geigen, Saxophone, akustische Gitarren und Percussion oder mit dem Besen gespielte Schlagzeugeinlagen eine gewichtige Rolle spielen, und nur zwei der insgesamt 11 Stücke mit Gesang daherkommen.

Aber es gibt neben dem spärlichen Gesang auch viele Besonderheiten, wie beispielsweise „Sorrow And Recovery“ voller Jazz-Momente und Gitarreneinsätze, die an PAT METHENY erinnern, genauso wie fette Bässe der PASTORIUS-Marke oder das Ende mit „Nucleo Antirapina“, bei dessen Melodik offensichtlich einem klassischen Vorbild gefrönt wird. Welchem, wird sicher jeder Freund der Klassik, welcher gerne mit dem guten Gynt einen griegschen Berglöwen besucht, auch freudig erkennen.

FAZIT: KIMMO PÖRSTI präsentiert sich auf dem Ed-Unitsky-Album-Cover von „Past And Present“ als Donner-Gott, das passt! Denn nicht umsonst ist er der Schlagzeuger von THE SAMURAI OF PROG, der oftmals für den richtigen Drive und auch das eine oder andere Drum-Gewitter sorgt. Doch auch als Multiinstrumentalist ist er bestechend, wie dieses (sein bereits drittes) Album mit fetter Gästeliste beweist, das sogar diejenigen, die mehr auf die instrumentale als die vokale Seite von THE SAMURAI OF PROG stehen, sogar noch etwas mehr begeistern wird. Hier gibt’s auf den Stücken aus insgesamt 17 Jahren vom progressiven Art- bis zum verspielten Jazz-Rock, aber auch Klassisches und Folkloristisches, alles zu hören, was das Herz aller musikalischen Freigeister mit einem feinen Gespür für die ganz große Musizierkunst lauthals höher schlagen lässt, selbst wenn „Past And Present“ vorrangig von den ruhigeren Momenten lebt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3458x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Awakening
  • At Lombardy Convent
  • Changewinds
  • Fused
  • Sorrow And Recovery
  • Dance Of The Miststress
  • Darker Place
  • Kati
  • Second Arrival
  • Past And Present
  • Nucleo Antirapina

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 24.09.2023

User-Wertung:
10 Punkte

Besser hätte man komplett auf Gesang verzichtet, denn das Bisschen was zu hören ist, hat mir überhaupt nicht zugesagt.
Ansonsten okay, aber mir kommt das Album zu einlullend rüber
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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