Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Tubular World: Tubular Bells + Dokumentation: From The Manor Born (Review)

Artist:

Tubular World

Tubular World: Tubular Bells + Dokumentation: From The Manor Born
Album:

Tubular Bells + Dokumentation: From The Manor Born

Medium: 2DVD+2CD
Stil:

Oldfield-Prog

Label: Tigermoth Records/Just For Kicks
Spieldauer: 101:03
Erschienen: 18.12.2020
Website: [Link]

Sie scheinen vorbei zu sein, die oldfieldschen „Sanctuary“-Zeiten des ROBERT REED. Doch wer nun Angst bekommt, dass diese Oldfield-Gedächtnis-Phase von Mr. Reed endgültig beendet ist, der kann all seine Ängste sofort begraben, denn nun brechen unter dem britischen Multiinstrumentalisten die TUBULAR WORLD-Zeiten an, die natürlich mit einer (je nach Blickwinkel) einfalls- und variantenreichen Cover-Version des Oldfield-Klassikers „Tubular Bells“ aus dem Jahr 1973 beginnt. Fortsetzung folgt… ???!!!
Die Frage bleibt noch offen, aber dass sich wohl das musikalische Oldfield-Reed-Universum weiterhin entfalten wird, ist so klar wie Kloßbrühe und der helle Klang aller Glocken und Glöckchen, die ein Oldfield bisher jemals zum Klingen brachte.

TUBULAR WORLD – das sind 35 Musiker (Tom Newman / Phil Toms / Rich Nolan / Steve Smith / James Stirling / Steve Bingham / Brenda Stewart / Daniel Holdsworth / Phil Spalding / Jay Stapley / Steve Hillage / Alasdair Malloy / Robert Reed / Les Penning / Rubén Alvarez / Ariane Valdivié / Richard García / Manu Herrera / Paco Salazar / Chris Kimber / Hubert Razack / Stefano Fasce / Rick Fenn / Jon Field / Miguel Engel Arcengelus / Ryan Yard / Luis Suria / Juan García / Marcial Picó / Pablo Egío / Nacho Soto / Cayetano Ruiz / Silverio Carmona / Álvaro Rodríguez Barroso), von denen viele bereits mit MIKE OLDFIELD zusammenspielten, und die unter Federführung des geistigen Oldfield-Musikgesellen ROBERT REED als TUBULAR WORLD laut und überdeutlich die „Tubular Bells“ wieder läuten lassen. Natürlich die der ersten Glocken-Generation – also aus dem Jahr 1973 als ein MIKE OLDFIELD mit seinem Jahrhundertwerk die progressive Instrumentalmusik revolutionierte.

So – und wer einen Reed nun schon genauer kennt, der weiß natürlich, was ihn auch in der TUBULAR WORLD erwartet. Einerseits große Ehrfurcht vor dem Original und andererseits den Mut, mit Instrumenten und Musikern aufzuwarten, die zwar der Oldfield-Komposition folgen, aber trotzdem „anders“ klingen – schon die Sprechstimme, welche zum Ende der ersten LP-Seite hin die Instrumente vorstellt, die noch dazu beispielhaft gespielt werden, klingt rockig und ironisch zugleich.
Schön, dass auch genau dieser Teil dann im Rahmen der Doppel-DVD „From The Manor Born“ ausgewählt wurde, um zwei dolby-digitale Mixe (5.1 + DTS) davon abzumischen.

Von Anfang bis zum Ende des Albums bemerkt der „Tubular Bells“-Kenner, dass er sich zwar auf dem 73er-Album befindet, es aber offensichtlich nicht MIKE OLDFIELD spielt, auch wenn der ja bereits zurück nach Ommadawn unterwegs war.
Noch dazu ist die Abmischung der ersten CD von TOM NEWNAN, der ja bereits Oldfields 73er-Meisterwerk unter seinen Reglern hatte, deutlich auf die 1973er-Sound-Variante getrimmt. Es würde einen nicht wundern, wenn diese Variante mit dem 73er-Equipment aufgenommen worden wäre.

Reeds Herangehensweise und musikalische Philosophie bringt er zur „Tubular Bells“-Variante von TUBULAR WORLD selbst klar auf den Punkt: „Ein Teil der Musik auf dem Originalalbum ist unantastbar, aber unser Album erzeugt eine Atmosphäre und Stimmung, die mit einigen interessanten kleinen Wendungen verbunden ist.“

Die Doppel-DVD „From The Manor Born“ ist dann etwas für die absolut beinharten „Tubular Bells“-Fans, denn einerseits sollte man sich im Vorfeld für die folgenden vier Stunden nichts vornehmen, noch dazu der englischen Sprache mächtig sein – denn dummerweise wurde der Dokumentarfilm nicht deutsch oder anderssprachig untertitelt – und damit leben, dass hier zwar viele vieles über eine Kultwerk erzählen, aber die beiden, denen das eigentliche Verdienst dafür zusteht, der Musiker und der Produzent, nicht zu Wort kommen bzw. eine entsprechende Einbeziehung in die Doku wohl ablehnten. Darum hier erst einmal die Worte, die Oldfield unter seiner Homepage zur Entstehung von „Tubular Bells“ selbst verliert: „Es war eines späten Abends im Jahr 1973, als sich der unbekannte Mike Oldfield mit den professionellen Musikern, die auf Richard Bransons Landgut The Manor ansässig waren, an diesem Tag für einen Tag und eine Nacht niederließ, um hektisch an der Produktion seines Debütalbums zu arbeiten. Als die Morgendämmerung anbrach, hatte Oldfield eines der bahnbrechendsten Stücke in der Geschichte der modernen Musik geschaffen. Experimentell und gewagt, technisch fortschrittlich und ungewöhnlich detailliert verarbeitet, wurde das Phänomen der Röhrenglocken geboren.“

Genau um diese Entstehungsgeschichte dreht sich das vierstündige „From The Manor Born“, in dem zwar Oldfield und Branson nicht auftauchen, dafür aber die besagten „Musiker, die auf Richard Bransons Landgut The Manor ansässig waren“. Und alles, was sie über diese Zeit zu sagen haben, erzählen sie auch. Jeder aus seiner Perspektive – obwohl sich eigentlich alle Perspektiven gehörig ähneln und man gut und gerne den Film auf anderthalb Stunde hätte kürzen können, ohne dass dabei wichtige Informationen, geschweige denn Neuigkeiten, abhanden gekommen wären. Zum Glück gibt es ja auch noch die zwei Surround-Mixe vom Tubular-Bells-Finale darauf zu hören. Die lohnen sich wirklich.

FAZIT: Sie kennt kein Ende, diese OLDFIELD-Affinität von ROBERT REED. Zwar diesmal nicht als „Sanctuary“-Fortsetzung, sondern unter dem 'Bandnamen' TUBULAR WORLD mit einer „Tubular Bells I“-Fortsetzung als Doppel-CD im besten Geiste des 73er-Originals in zwei unterschiedlichen Abmischungen. Dazu noch eine ellenlange Doppel-DVD mit einer Dokumentation über die Entstehung des Oldfield-Kultwerks und zwei Dolby-Surround-Abmischungen vom „Finale“. Wer von Oldfield und Reed nicht genug bekommen kann, darf auch hier wieder bedenkenlos zugreifen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3387x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1 = Mixed by Tom Newman = (50:41):
  • Tubular Bells, Part One
  • Tubular Bells, Part Two
  • CD 2 (50:22):
  • Tubular Bells, Part One
  • *Introduction
  • **Fast Guitars
  • ***Basses
  • ****Latin
  • *****A Minor Tune
  • ******Blues
  • *******Thrash
  • ********Jazz
  • *********Ghost Bells
  • **********Russian
  • ***********Finale
  • Tubular Bells, Part Two
  • *Harmonics
  • **Peace
  • ***Bagpipe Guitars
  • ****Caveman
  • *****Ambient Guitars
  • ******The Sailor's Hornpipe

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!