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Alin Coen & STÜBAphilharmonie: Alin Coen & STÜBAphilharmonie (Review)

Artist:

Alin Coen & STÜBAphilharmonie

Alin Coen & STÜBAphilharmonie: Alin Coen & STÜBAphilharmonie
Album:

Alin Coen & STÜBAphilharmonie

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Liedermacher, Pop, Klassik

Label: Pflanz Einen Baum
Spieldauer: 45:52
Erschienen: 02.12.2022
Website: [Link]

„So eine Zusammenarbeit ist eine große Würdigung der eigenen Musik. Musik, die ich irgendwann mal ganz für mich allein im stillen Kämmerlein geschrieben habe und die nun mit einem 80-köpfigen Orchester umgesetzt wird. Eine solche Gelegenheit bekommt man nur einmal – und die sollte man nutzen!“ (Alin Coen)

Es ist eine ideale Verbindung, eine wunderbare Verschmelzung von (Pop-)Musik einer Liedermacherin mit der Klassik eines großen Orchesters. So viele Musiker gehen ein ähnliche Verbindung ein – die nicht immer wirklich funktioniert – bei ALIN COEN und der STÜBAphilharmonie aber kann es kaum eine bessere Einheit geben. Lange Zeit konnte man diese nur live erleben. Jetzt endlich auch auf der CD „Alin Coen & STÜBAphilharmonie“, wozu die Musikerin feststellt: „Die Menschen fragten immer wieder nach Aufnahmen. Sie wollten diese Stücke, diese besondere Konstellation, diese Konzertsaal-Atmosphäre einfach gern mit nach Hause nehmen.“

Das alles wurde dank einer umfangreichen Crowdfunding-Kampagne verwirklicht, die wohl innerhalb kürzester Zeit dazu führte, dass dieses Album noch Ende des Jahres 2022 und zwar kurz vor Weihnachten als CD verwirklicht werden konnte, bei der auch die Gestaltung neben der Musik überzeugt, denn das dreiflügelige Digipak, auf dem um den Kopf der Musikerin wie ein Regenbogen alle Instrumente, die zum Einsatz kommen, drapiert sind, enthält zudem noch ein auffaltbares Miniposter, das insgesamt 18 Booklet-große Seiten umfasst und auf dessen Rückseite alle Texte verewigt worden.

Schon der Abum-Beginn mit einer Bratsche und einem bereits hintergründig spielenden Orchester bis ALIN COEN ihre Stimme zur warmherzigen Liebeserklärung „Du bist so schön“ erhebt, begeistert mit einerseits orchestraler Ballsaal-Atmosphäre und andererseits fragiler Liedermacherschönheit. Genau dieser Ansatz durchzieht das gesamte Album, bei dem vorrangig aber die ruhigeren Klänge dominieren.

Ein wenig schade ist allerdings, dass sich ALIN COEN bei ihren größtenteils deutsch, aber auch englisch gesungenen Texten nur auf zwischenmenschliche Beziehungen konzentriert. Kritisches oder Gesellschaftliches bleibt einfach außen vor, sodass selbst ein Titel wie „Die Gefahr“, der Bedrohliches vermuten lässt, zum Liebeslied wird, das davor warnt, sich nicht voneinander zu entfernen. Und so schön am Ende auch die letzten metaphorischen Zeilen sind, sie sind irgendwie bei solchem Songtitel auch belanglos: „Die Gefahr ist noch längst nicht besiegt / Es haben sich Engelchen und / Teufelchen niemals zuvor so bekriegt / Die Gefahr ist noch nicht aus der Welt.“ Wie Recht Frau Coen diesbezüglich doch hat – nur lauern viel schlimmere Gefahren auf uns als der Verlust eines unachtsamen Partners…

Schöner wäre es wirklich gewesen, wenn wenigstens einer der Texte neben all dem poetischen Liebesgesäusel, auf hoher lyrischer Qualität, auch mal den aktuellen Zeitgeist mit ein paar bissigen oder schöngeistigen Worten aufs Korn genommen hätte.
Dafür teilt uns ALIN COEN ihre persönliche Bestandsaufnahme in „Alles, was ich hab'“ mit, während ihr bei den diesmal flotten Rhythmen Streicher und Bläser zur Seite stehen, sogar zu einem fast jazzigen Zwischenspiel ausholen, um dann wieder im orchestralen Bombast zu verschwinden, um den Song beschwingt abzuschließen. Da fragt man sich wirklich, wer hier die größeren bzw. wirkungsvolleren Musikanteile hat – eigentlich ist es die STÜBAphilharmonie, die ALIN COEN ein gänzlich neues Prädikat verleiht – nennen wir dieses einfach: Klassisch!

FAZIT: Es ist eine gelungene Fusion, die schon seit Jahren besteht und nun endlich auch neu eingespielt erstmals auf CD erscheint. ALIN COEN gemeinsam mit der STÜBAphilharmonie, einem 80-köpfigen Orchester, das auf ganzer Breite gemeinsam mit der Liedermacherin und ihrer Band beweist, dass ALIN COEN und ihre Lieder tatsächlich das Zeug zum echten Klassiker haben. Der Song, der das Album eröffnet, gilt so auch für die Gesamtwirkung von „Alin Coen & STÜBAphilarmonie“: „Du bist so schön“.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1530x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Du bist so schön
  • Wer bist du?
  • Disconnected
  • Einer will immer mehr
  • Alles, was ich hab
  • Festhalten
  • Die Gefahr
  • Die Nähe
  • Fountain
  • High Expectations

Besetzung:

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