Kloschüssel- und Bürste auf dem Vorder- bzw. Rückcover dieses Albums sind schon mal vielsagend. Und als wenig Krach-affiner Hörer dürfte der Unterschied zwischen diversen Ausscheidungsvorgängen nach dem Konsum ungesunder Substanzen kaum von der akustischen Darbietung auf „Cuntroaches“ zu unterscheiden sein.

Wer seine Ohren aber gerne durch den akustischen Fleischwolf dreht und sein Hirn zu Krach aushängen kann, der dürfte an diesem LP-Debüt der CUNTROACHES durchaus Gefallen finden.
Gängige Songstrukturen finden sich kaum auf dem Album und Melodien sind der Todfeind der Band. Aber wer sich eine Kloschüssel aufs Cover packt, der schert sich wohl auch nicht um Schönklang.
Stattdessen wird hier bei besten Lo-Fi-Sound der heimische Instrumentenkeller zerlegt. Das Gitarrenfeedback wirkt wie ein zusätzliches Instrument, was bei diversen Verzerr-Orgien zu Garagengetöse dem Soundtrack zu einer Entrümpelung gleich kommt. Der mögliche Hausbesitzer steht mit hochrotem Kopf im Schreikrampf zuckend daneben und macht seiner Wut auf sein Leben bei miesester Laune Luft.

So ähnlich könnte sich die Entstehung dieses Albums abgespielt haben. Interessant ist jedoch, dass sich in dem klanglichen Fäkalgewitter eine interessante Musikalität entdecken lässt. Sicherlich ist die Ästhetik zutiefst verstörend und für ungeübte Hörer dürfte allein das Cover die erste Chance auf Hörkontakt revidieren.

Wer sich aber im Bereich extremer Krachmusik zuhause fühlt und z.B. Geschrote von Bands wie NAPALM DEATH (in ihren lärmendsten Phasen), XASTHUR oder auch dem Ami-Kollektiv TWILIGHT in seiner engeren Hörauswahl hat, der könnte mit „Cuntroaches“ gut beraten sein.

FAZIT: Verstörende Krachmusik, ohne Nettigkeit oder Lebensfreude. CUNTROACHES treffen mit dem Artwork von „Cuntroaches“ voll ins Schwarze, dürfte ihre Lärmorgie doch eher einem exklusiveren Kreis von potenziellen Hörern zusagen. Als klangliches Äquivalent zu einem Besuch im Wutraum, oder einer schlechten Drogenerfahrung tönt dieses Album aber authentisch roh und widerwärtig, was die Einordnung als extremes Experiment unterstreicht.