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Kate Bollinger: Songs From A Thousand Frames Of Mind (Review)

Artist:

Kate Bollinger

Kate Bollinger: Songs From A Thousand Frames Of Mind
Album:

Songs From A Thousand Frames Of Mind

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Jazz-Pop, Indie-Pop, Singer/Songwriter

Label: Ghostly International
Spieldauer: 37:14
Erschienen: 28.09.2024
Website: [Link]

Die amerikanische Songwriterin KATE BOLLINGER stammt ursprünglich aus Richmond, Virginia (der zeitweisen Hauptstadt der Konföderierten Staaten im Bürgerkrieg), wo sie – inspiriert von Künstlerinnen wie FEIST oder JONI MITCHELL – auch ihre musikalische Prägung erhielt, studierte und erste Kontakte im Musikbusiness knüpfte. Unter anderen waren das junge Jazz-Studenten an der Uni von Richmond, die ihre frühen Bemühungen als Songwriterin und Performerin als Bandmusiker mit prägten.

Einer der ersten, der auf ihr Talent als Songwriterin aufmerksam wurde, war dabei der Musiker und Produzent MATTHEW E. WHITE, mit dem sie bis heute befreundet ist und der auf ihrem Debüt-Album „Songs From A Thousand Frames Of Mind“ mitwirkt.
Ein anderer Freund ist der New Yorker Musiker SAM EVIAN, der ihr Album produzierte. Und ein dritter Freund, MICHAEL COLLINS aus L.A., lud sie ein, den Song „Pictures Of You“ für sein Bandprojekt DRUGDEALER einzuspielen, noch bevor sie ihre LP in Angriff genommen hatte. Auf Collins Anraten zog Bollinger schließlich selbst nach L.A., um sich dort von den kreativen Impulsen der Mega-City, in der jeder gerne zum Star werden möchte, inspirieren zu lassen. Dort geht sie auch ihrer zweiten Leidenschaft als Produzentin und Regisseurin von Filmen und Videos nach.


All diese Erfahrungen führte KATE BOLLINGER nun auf ihrem Debütalbum auf schlüssige Weise in einem – nicht nur im übertragenen Sinne – kunterbunten Musik- und Bild-Universum zusammen. Einen bestimmten Stil möchte sie – wie auch schon auf den vier EPs, die sie zur Vorbereitung des Albums seit 2017 veröffentlichte – dabei nicht favorisieren. Das erklärt sie damit, dass sie das Gefühl habe, ihren persönlichen Stil noch nicht gefunden zu haben und deswegen noch experimentieren müsse. Außerdem, so stellt sie fest, sträubten sich ihre Songs während des kreativen Prozesses zuweilen von selbst gegen konventionelle Strukturen und Formate und müssten von ihr gezügelt werden. Außerdem arbeitet sie gerne kollaborativ mit anderen zusammenarbeitet, wodurch sich originelle Kombinationen und Lösungen ergeben.

Bestes Beispiel für diese Prozesse ist der Song „God Interlude“, an dem die Musikerin mit MATTEW E. WHITE kooperierte, als dieser sie in L.A. besuchte – bevor er dann nach Virginia zurückkehren musste. Daraufhin schrieb sie diesen Song alleine weiter und führte die beiden sehr unterschiedlichen Teile mit einer Bridge zusammen, was den Song so klingen lässt, als sei er aus drei verschiedenen Tracks zusammengesetzt worden, wobei er dann durch das Narrativ und ihre Performance zusammengehalten wird.


Ganz so extrem setzt sich dies bei den anderen Tracks des Albums zwar nicht fort, aber selbst quirlige Retro-Pop-Songs wie „Any Day Now“ oder die Laurel-Canyon-Style-Ballade „To Your Own Devices“, die mitten im Song in ein munteres, instrumentales Dénoument umkippt, warten immer wieder mit unerwarteten Wendungen und Details auf. Eher selten sind geradlinig durchkomponierte Stücke wie die mit augenzwinkernder Selbstironie gespickte Jazz-Ballade „Sweet Devil“, die sie im Stile verruchter Crooner-Queens als Revenge-Song über eine Trennungsgeschichte auslegte.


Am Beginn ihrer Laufbahn als Songwriterin stellte KATE BOLLINGER fest, dass sie ihre Texte als musikalische Tagebucheinträge verstehe. Das sei zwar auch heutzutage noch so, nur bezieht sie nunmehr ihre Inspirationen eher passiv aus dem Unterbewusstsein. Dabei werden selbst Traumwelten angezapft, was sich auch an den aktuellen Videos festmacht, die von ihr selbst konzipiert und produziert wurden. In diesen agiert sie zusammen mit ihren Freunden und Freundinnen in einem psychedelischen Alice-In-Wonderland-Szenario, welche ohne unmittelbare inhaltliche Bezüge zu den Texten auskommen. Das ist selbstverständlich beabsichtigt, denn auch mit ihrem Bezug auf die Video-Scripte lässt sie sich von ihrem Unterbewusstsein leiten.


FAZIT: Als ihre Mutter sie im Alter von 10 Jahren mit auf ein Konzert der kanadischen Songwriterin FEIST nahm, stand für KATE BOLLINGER fest, dass sie selber auch Songwriterin werden wollte. Bis heute agiert sie, ähnlich wie FEIST, in freigeistigem Stile jenseits von Normen und Konventionen. Musikalisch manifestiert sich diese Attitüde auf Bollingers Debüt-Album „Songs From A Thousand Frames Of Mind“ durch einen stets überraschenden, quirligen Stilmix, in dem sich die verschiedenen Inspirationsquellen aus dem Indie-Sektor, ihre klassische Ausbildung im Jazz-Metier und gesammelte Erfahrungen mit anderen Musikern zu einem unterhaltsamen, schlüssigen Panoptikum zusammenfügen. Dass KATE BOLLINGER ihr Debüt so konzipierte, dass es wie ein Mixtape erscheint, ist ihr hörenswert gelungen.

Ullrich Maurer (Info) (Review 582x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • What's This About (La, La, La)
  • To Your Own Devices
  • Any Day Now
  • God Interlude
  • Lonely
  • Running
  • In A Smile
  • Postcard From A Cloud
  • I See It Now
  • Sweet Devil
  • All This Time

Besetzung:

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