Am 14.11. erlag Jackie Leven im Alter von 61 Jahren einem Krebsleiden. Ein Ausnahmekünstler, der mit seiner Band DOLL BY DOLL Anfang der 80er fast große Erfolge feierte. Ein Messerangriff, der ihn über nahezu zwei Jahre seiner Stimme beraubte, und die folgende Heroinsucht warfen ihn aus der Bahn, doch hinderten ihn nicht daran, nach seiner Genesung eine Vielzahl großartiger Alben aufzunehmen. Wahrhaftiger keltischer Soul, mal karg, mal opulent, aber immer ergreifend.
Ian Rankin schätzte ihn ungemein und damit auch sein Protagonist John Rebus. Was Leven eine perfekte Vorlage für seine unnachahmlichen Live-Auftritte bot. Ein übergewichtiger Mann in weiten Klamotten, der nur einen Stuhl, seine Gitarre und gelegentlich den ein oder anderen Kollegen – in den letzten Jahren bevorzugt Michael Cosgrave, mit dem Leven sein letztes Album aufnahm – brauchte, um bewegende, komische, schlicht magische Momente zu beschwören. Selbst wenn er mehr erzählte, als Lieder spielte und sang…
Trotz einer großen und rührigen Schar von Freunden und Fans blieb ihm der große Durchbruch, den er mehr als sonst jemand verdient hätte, vergönnt. Oder erspart?
Wie auch immer. Mit seinem Tod hat nicht nur die Musik einen ganz Großen verloren. Einen jener nicht genug zu würdigenden Menschen, von denen man behaupten kann, sie machen das Leben lebenswerter.
"‚Hey Jackie – we were looking for you,
You’ll catch your death hear,
And your beers getting cold –
So why don’t you come back in?”
Farewell und Danke!
(Jochen König)