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Secht: Secht (Review)

Artist:

Secht

Secht: Secht
Album:

Secht

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Sublife/ANP/Twilight
Spieldauer: 37:28
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Ein Wasserfall plätschert, jemand zupft Akustikklampfe; tiefe Töne schwellen an und ab, ein Krächzen geht über in kleinkindisches Brabbeln; Becken und Bassdrum bereiten einen Zweiviertel-Schritt im Kriechtempo vor, gleichzeitig braust die verzerrte Gitarre auf; zwischenzeitliches Heulen, dann wieder Heiserkeit.
Die Raserei beginnt nicht als Klangmauer, sondern transparent in lo-fi; gedämpfte, spitze Sechzehntelnoten wärmt ein stets präsenter Bass nur wenig an, primitives Schlagzeugpoltern und Dazwischengerede verhindern allen Wohlklang.
Nach sechs Minuten verfällt die Gemeinschaft in Trägheit, das Gitarrenthema bleibt jedoch unverändert; erst mit dem Wechsel in einen Mülleimer-Punkrhythmus variiert das Riff, in zwei Anläufen versteigen sich die Stimmen in hysterisches Keifen; sie müssen würgen, ehe es zu zwei weiteren Versuchen kommt, welche genauso mit Stimmbanderschöpfung enden.

Hässliche Dissonanzen, Bass-Slides; Ausfall des Rhythmusgebers, dann Besinnung auf Prügelei; schrille, unmenschliche Schreie lassen an gequälte Tiere denken, schmerzhaftes Grunzen geht im sonischen Chaos unter; jemand ruft, zum fünften und sechsten Mal gelangt das Schrei-Crescendo zur Durchführung.

Zusammenbruch, Halbzeit; die Akustische erklingt, ein Wesen erzählt; ein weiteres grummelt, mehrere klagen; Fiedel und Orgel verdichten das Bild, doch die Struktur zerfällt zu einzeln und durcheinander angeschlagenen Tönen.
Stille kehrt ein, das ursprünglich ruhige Thema zurück; nebenan scheint jemand Angst zu haben, den Spieler an der Lagerfeuergitarre interessiert es nicht; der Chronist entfernt sich vom Ort des Geschehens, der Wasserfall gerät erneut ins Panorama; die Fiedel wird leiser, stattdessen sind Satansbeschwörungen deutlich zu verstehen; auch diese Stimmen entfernen sich, andere ersetzen sie verhallt; der Ort ist nämlich nun ein Gewölbe, in dem jemand dreckig lacht; klanglich verfremdete Äußerungen bleiben unverständlich, ein ungesundes Husten durchdringt die Grotte; zehn Minuten lärmende Geräusche, die figürliche Klospülung.

FAZIT: Zwei gestörte Norweger nebst Gästeschar – alle mit ansehnlicher Black-Metal-Diskographie und/oder ebensolchen Strafregistern - haben sich in einem Waldhaus verschanzt und dem alten Mann Ehre geboten. Jemand hat das gar nicht so strukturlose Treiben durch die Bretterwände mitgeschnitten. Spannend war’s beim ersten Abhören, doch das Hinhalten war länger, als die Pointe es rechtfertigen würde, noch einmal auf sie zu warten. Entscheiden Sie selbst...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3081x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • True Narcotic Black Metal

Besetzung:

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