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Brothers Of The Southland: Brothers Of The Southland (Review)

Artist:

Brothers Of The Southland

Brothers Of The Southland: Brothers Of The Southland
Album:

Brothers Of The Southland

Medium: CD
Stil:

Southern Rock

Label: Zoha Roots
Spieldauer: 59:49
Erschienen: 29.05.2009
Website: [Link]

Die BROTHERS OF THE SOUTHLAND sind ein Allstar-Projekt aus der Southern-Rockszene und die Namen der Beteiligten lassen einen erstmal schwindelig werden. Da wäre zuvorderst natürlich ein Urgestein aus den Anfangstagen des Southern-Rock zu nennen: JIMMY HALL, Sänger und Saxofonist bei WET WILLIE, der zudem mit allen Großen der Szene in diversen Projekten zusammengearbeitet hat. HENRY PAUL ist Sänger, Gitarrist und Gründungsmitglied der OUTLAWS, denen er nach Hughie Thomassons Tod vor etwa zwei Jahren neues Leben eingehaut hat. BO BICE, „American Idol“ von 2005, ist in den US ein äußerst angesagter Country- und Southern-Rock Solokünstler. „Dangerous“ DAN TOLER hat für die Arbeit als Gitarrist bei der ALLMAN BROTHERS BAND und DICKEY BETTS GREAT SOUTHERN höchste Meriten erworben. Last but not least sei von den „big names“ noch STEVE GRISHAM, aktuell bei den GHOST RIDERS aktiv, genannt, der für CHARLIE DANIELS und GRETCHEN WILSON die Axt geschwungen hat. Bassist Mike Brignardello war in der Country-Szene für FAITH HILL und DOLLY PARTON aktiv, während Drummer Steve Gorman eine Ex-Krähe (BLACK CROWES) ist. Zudem haben noch eine Vielzahl prominenter Gäste wie PAT BUCHANAN, MARK SELBY, REECE WYNANS und CHARLIE SOUTH im Hintergrund geholfen.

Die geistige Geburtsstunde der BROTHERS OF THE SOUTHLAND [im Folgenden BOTS genannt] schlug, als der Ex-MARSHALL TUCKER BAND-Gitarrist George McCorkle und der Produzenten-Veteran D. Scott Miller in Nashville gemeinsam herumhingen und Musik hörten. Aus Spinnereien wurden schnell konkrete Pläne, eine neue Band auf die Beine zu stellen und ein „klassisches“ Southern-Rockalbum aufzunehmen. Die passenden Leute waren schnell gefragt und im Sommer 2007 begann man bereits mit den Aufnahmen. Kurz darauf wurde George McCorkle unheilbar krank und starb wenig später, was dem BOTS-Projekt einen schweren Dämpfer versetzte. Bo Bice und vor allem Jimmy Hall sprangen in die Bresche und so konnte ein Jahr später ein digitaler Download dieses BOTS-Albums angeboten werden. Es sollte aber noch ein weiteres Jahr ins Land gehen, bis nun endlich diese CD vorliegt und hier besprochen werden kann.

“Rock and Roll Survivor” ist geradezu thematisch für die BOTS: Zu viele Tote säumen den Weg des Southern-Rock, das Genre war mehrfach klinisch tot und trotzdem niemals unterzukriegen. „Can’t You See“ von der MARSHALL TUCKER BAND ist einer DER Klassiker schlechthin. BO BICE gelingt es wunderbar, TOY CALDWELLs schnarrende Stimme zu imitieren. Die Nummer insgesamt ist vielleicht zu sehr am Original gehalten. Bei „Brothers of the southland“ perlen die Double-Leads-Läufe wie in alten Zeiten. HENRY PAUL, mit den OUTLAWs ebenfalls ein Mann der ersten Stunde, widmet diesen Song dem kleinen, großen Mann des SR: „Ronnie was a barefoot schild / angel’s voice and a devil smile / he only had it for a little while / but the world still sings his song!” It’s JIMMY HALL-Time beim funky „Travelin’ light these days”, das stark nach den alten WET WILLIE klingt. Das zweite Cover ist das von Bo Bice gesungene „Dreams“ von der ABB – erneut eng am Original orientiert erscheint die Nummer entbehrlich.
Auffällig ist die Aufteilung der Gesangsparts unter den Herren Hall, Paul und Bice: Country-inspiriertes wird von Henry Paul, rockiges von Bo Bice und soulig/bluesige Nummern von Jimmy Hall intoniert. „Dixie Highway“ wurde von Henry Paul komponiert und klingt folglich wie eine OUTLAWS- oder HENRY PAUL BAND-Nummer. Wunderbare „catchy“ Hooklines machen daraus einen herrlichen Ohrwurm. „Pray for me“ erinnert verdammt an die ROSSINGTON-COLLINS-BAND, dem Nachfolger der alten SKYNYRD. Urplötzlich schlägt dieser Song in einen Uptempo-Gospel um – ein ganz starker Song. Eher schwächlich kommt dagegen der Country-Rocker „Back in the day“ daher. Hier klingt es doch eher nach Mr. Pauls Mainstream-County-Combo BLACKHAWK als nach einer bodenständigen Southern-Company. Jimmy Halls „Long Goodbye“ ist der bluesigste Track auf diesem Album. Meisterhaft gefühlvoll setzt dieser seine Blues-Harp, neben dem Sax sein Paradeinstrument, ein. Als Bonus wird gegenüber dem digitalen Download eine Radio-Edition von „Can’t you see“ obendrauf gepackt.

FAZIT: „Brothers Of The Southland“ transportiert das Lebensgefühl der 70er Jahre äußerst authentisch ins neue Jahrtausend. Die kleineren Schwächen nimmt man dabei gerne in Kauf. Sehr skeptisch sollte man aber die Lobeshymnen, die BROTHERS OF THE SOUTHLAND seien die neue „Supergroup“ der Southern-Rockszene, zur Kenntnis nehmen. Die Besetzung ist tatsächlich „super“ – es wird allerdings zu beobachten sein, ob die "Brüder" fleißig touren und auch im Studio eine gewisse Konstanz zeigen werden… denn genau daran ist so manche Southern-„Supergroup“ in der Vergangenheit gescheitert.

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Das Album "Brothers Of The Southland" ist erhältlich bei www.justforkicks.de

Steve Braun (Info) (Review 8317x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Rock And Roll Survivor
  • Can’t You See
  • Brothers Of The Southland
  • Travelin’ Light These Days
  • Dreams
  • Blue Sunrise
  • Love Don’t Care
  • Dixie Highway
  • Pray For Me
  • Back In The Day
  • Change A Comin’
  • Long Goodbye
  • Can’t You See (Radio Edition)

Besetzung:

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