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Fear Factory: Mechanize (Review)

Artist:

Fear Factory

Fear Factory: Mechanize
Album:

Mechanize

Medium: CD
Stil:

Industrial-Sci-Fi-Metal

Label: AFM Records
Spieldauer: 44:50
Erschienen: 05.02.2010
Website: [Link]

Endlich ist es soweit! Kaum eine Scheibe habe ich so erwartet wie den neuen Rundling der „Angst-Fabrik“. Neben MACHINE HEAD gehören FEAR FACTORY zu den Bands, die Mitte der Neunziger Akzente im modernen Metal gesetzt haben. Neu und unverbraucht krachte damals das Debut der aus Los-Angeles stammenden Band aus den Boxen. 1995 schaffte man, drei Jahre später, mit „Demanufacture“ den verdienten Durchbruch. Ein maschinelles, schier unmenschliches Schlagzeugspiel, dazu den immer fett krachenden Tieftöner und fertig war die perfekte Backline, welche genügend Deckung für Dinos schnelle und derbe Riffs und Burtons heftigen Gesang mit melodischen Sprengseln schaffte - Fertig war der Sound von FEAR FACTORY!

2002 verließ Dino Cazares (u.a. DIVINE HERESY) nach Streitigkeiten mit Burton C. Bell seine Hauptband und konzentrierte sich auf seine zahlreichen Nebenaktivitäten. 2004 ist es dann soweit und FEAR FACTORY spielen in neuem Line-Up sozusagen ein Comeback ein. Bassist Christian Olde Wolbers wechselt vom Bass zur Gitarre und der Bass wird fortan vom STRAPPING YOUNG LAD-Mucker Byron Stroud bedient. Seit diesem Zeitpunkt konnte FEAR FACTORY nicht mehr wirklich überzeugen, obwohl man kein wirklich schwaches Album veröffentlichte.

Nach nunmehr sechs Jahren seit dem Auseinandergehen der Gründungsmitglieder ist mit Dino und Burton der Kern des FEAR FACTORY-Sounds wieder vereinigt. Als Rhythmus-Sektion immer noch mit an Bord der Kanadier Byron Stroud und Schlagzeug-Ikone Gene Hoglan (u.a. DEATH, DARK ANGEL).
Wie Burton in einem Statement mitteilte, wollte er zurück zum maschinellen, unterkühlten Sound der Anfangstage. Nun, das ist ihnen definitiv gelungen!

Man könnte sagen, dass „Mechanzie“ das Album ist, welches nach „Demanufacture“ hätte kommen können, oder gar sollen. In einer knappen Dreiviertelstunde Musik liefern Burton C. Bell und Co. genau das, was die meisten Fans der ersten Stunde hören wollen. Der Sound ist druckvoll und es hagelt gute Songs. Man nehme nur „Industrial Discipline“. Hartes, gedoppeltes Riffing, ultraheftiges Doublebass-Spiel von Gene Hoglan und diese unnachahmlichen Vocals von Burton. Schrei-Passagen wechseln mit dem melodischen Gesang wie er zuerst auf „Demanufacture“ (in Perfektion!) auftauchte.
„Powershifter“ ist sowas wie der Hit der Platte. Schnell, heftig, zum richtigen Zeitpunkt eingängig und auf den Punkt gebrachte Härte. Hier verbinden sich Thrash-Metal mit Modern-Metal und natürlich Industrial. Ein Killer-Refrain tut sein übriges, um den Song demnächst im Live-Programm rotieren zu lassen.

Große Experimente darf man vom futuristischen Sound von FEAR FACTORY allerdings nicht erwarten. Zu festgefahren ist die Band in ihren alten und bewährten Werten. Neue Impulse wie z.B. der Hip-Hop-Einfluss auf „Obsolte“ sind vorbei.

FAZIT: Anhänger des zweiten und erfolgreichsten Albums werden Freudensprünge machen, wenn sie „Machinze“ wieder und wieder auflegen. Nachdem ich das Album jetzt über 20 Mal gehört habe, muss ich feststellen, dass nicht jeder Song zwingend ist.

Dennoch muss man FEAR FACTORY ein Klasse-Album bescheinigen, das ich ihnen so nicht mehr zugetraut hätte. Die meisten Anhänger wird es sicher zufriedenstellen - eine neue Fan-Basis damit aufzubauen, schlägt meines Erachtens jedoch fehl. Dazu fehlen einfach die neuen Impulse. Ein paar mehr Gänsehaut-Momente mehr und es hätte ein neues Sci-Fi-Epos, digitales Breitwandkino für die Ohren werden können. Das klingt jetzt negativer als es ist. „Mechanize“ ist trotz allem ein wirklich gutes Album, das in seiner Art für sich steht!

Andreas Schaab (Info) (Review 10807x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Machinze
  • Industrial Discipline
  • Fear Campaign
  • Powershifter
  • Christploitation
  • Oxidizer
  • Controlled Demolition
  • Designing The Enemy
  • Metallic Division
  • Final Exit

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 09.02.2010

Geile Produktion, nur können die Songs da nicht ganz mithalten, soweit ich das nach einem Durchlauf beurteilen kann.
Andreas [musikreviews.de]
gepostet am: 09.02.2010

Du musst das Album mehrmals hören. Ich habe auch ein paar Durchläufe benötigt. Es lohnt sich!
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 29.03.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Ich habs auch nicht geschafft, mir das Teil richtig schön zu hören. Mehr als 9 Punkte würde ich da jedenfalls nicht vergeben. Für mich hat es halt etwas von "den besten Zeiten notgedrungen hinterherhecheln", etwas von "Nummer Sicher". Und da ist die Blaupause, an der sie sich orientieren, noch immer unangefochten vorn.
oger [musikreviews.de]
gepostet am: 08.07.2010

User-Wertung:
10 Punkte

Ich schließe mich der Bewertung von Andreas Schaab an. Vielleicht kein neuer Meilenstein, aber überzeugendes Songwriting mit einigen echten Perlen. Mein Favorit der Band bleibt allerdings Demanufacture.
Corpsegrinder72
gepostet am: 19.09.2010

Tja, so ist es ja meistens im Leben. Wenn man nichts mehr erwartet, gerade nach der Nu-Metal Anbiederung "Digimortal" und dem noch schlimmeren Schnellschuss/Totalausfall "Transgression", wird man urplötzlich doch noch positiv überrascht. Fear Factory liefern "Mechanize" genau das Album ab, auf das die DieHard-Fans seit einer gefühlten Ewigkeit warten mussten, von dem gelungenen Zwischendurchalbum "Archetype" mal abgesehen. Es enthält bis auf 2-3 relativ durchnittlichen Tracks eigentlich nur Kracher, wobei mit den beiden Ohrwürmern "Industrial Discipline" & "Powershifter" sowie dem krassesten Track den FF je komponiert haben, jaaaaaahhhh "Christploitation" (man achte nur auf das Hammerbreak nach 2:17min. sowie die anschliessenden krassen Gitarrenriffs von Dino) mindestens drei 10P.-Gourmethappen (nach RockHard-Maßstäben) auf dem Album vertreten sind. Sie stehen dabei mindestens auf einer Stufe mit dem Besten aus den ersten drei Alben. Dafür alleine lohnt sich schon der Kauf, insbesondere der Digiversion, mit der gelungenen Neueinspielung des Klassikers "Crash-Tast" vom Debut als Bonus. Der Rest fällt kaum ab, wobei beim geilen Nackenbrecher "Fear Campaign" sogar ein relativ traditonelles Gitarrensoli integriert wurde, welches übrigens wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer passt ;-). Mehr davon. "Mechanize" ist die meiner Meinung nach härteste und schnellste Platte, die FF je eingetrümmert haben, und klingt vom Gesamtsound her wie der logische Nachfolger vom Meisterwerk "Demanufacture". Ausserdem drängt sich für mich noch der Vergleich mit SYLs Meisterwerk "City" auf, was Gesamtsound & technische Produktion angeht. Was bei der aktuellen Besetzung aber auch nicht weiter verwundern dürfte (ich sag nur Drum-Gott Hoglan). Mehr konnte und durfte man eigentlich nicht erwarten. Also ich als FF-Liebhaber bin begeistert. Daher für mich eines der Albumhighlights des Jahres 2010. Ich habe schon fertig ;-).
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