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The Dreaming Tree: Progress Has No Patience... (Review)

Artist:

The Dreaming Tree

The Dreaming Tree: Progress Has No Patience...
Album:

Progress Has No Patience...

Medium: CD
Stil:

Melodic-Prog-Jazz-Pop

Label: Dreaming Tree/Just For Kicks
Spieldauer: 61:28
Erschienen: 28.05.2010
Website: [Link]

Obwohl THE DREAMING TREE bereits ein reguläres Album (“Grafting Lines and Spreading Rumours”) und mit “Unplugged One – How To Sound Good Naked” eine Akustik-Kompilation veröffentlicht haben, sind sie zum Start ihres neuen Werks, mit dem so ironischen wie treffenden Titel „Progress Has No Patience...“, ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Die ersten Veröffentlichungen scheinen nur über den bandeigenen Shop erhältlich zu sein, oder als Mp3s – zumindest im Falle der Unplugged-Session – auf einigen Plattformen zum kostenpflichtigen Download bereit zu stehen.
Das dürfte sich mit Album Nr. 3 ändern, denn zumindest in Deutschland haben Just For Kicks den Vertrieb übernommen. Ob sich ein Riesenerfolg einstellen wird, darf allerdings bezweifelt werden.

Einerseits ist die Musik der Band zu unspektakulär, andererseits zu eigenwillig. Denn THE DREAMING TREE bewegen sich im z.Z. wenig angesagten Bereich zwischen Progressive-, Melodic Rock und urbaner Fusion-Musik, die nicht über’s Gefällige hinauswächst. So eine Art Jam Session von STEELY DAN mit TOTO, total entspannt, und gelegentlichen Besuchen der GENESIS-Mitglieder - während der Aufnahmen von „Selling England By The Pound“.
Chris Buckler ist mehr Vorstadt-Crooner als widerborstiger Progrock-Sänger; selbst in den wenigen Augenblicken, in denen das Tempo anzieht, mutiert er nicht zum Shouter. Seine Kollegen beherrschen ihre Instrumente und verhalten sich zweckdienlich; es gibt keine Ausbrüche in Richtung Bombast; Steve Barratts Soli an den Tasten orientieren sich eher am Jazz als dem symphonischen Kunst-Rock Zunder zu geben. Bei Songs wie „Moult“ kommen einem zeitweise gar die BLOW MONKEYS, SADE und Konsorten in den Sinn. Das hat was; auch wenn Stücke wie „Tide And The Mast“ mit ihrem platten Popgestus voll in die Hose gehen. Dann erinnern THE DREAMING TREE gar an die seltsame Melange der STRAWBS (ohne Mellotron), denen es gelang, neben hymnischem Folk-Prog banalste Popsülze runter zu nudeln.

FAZIT: “Progress Has No Patience...” ist trotz seines ungeduldigen Titels, ein freundliches und relaxtes Album. Etwas blass vielleicht, aber das kann in sonnengebräunten Zeiten ja ganz gut tun. Stark trumpfen THE DREAMING TREE auf, wenn sie Jazz ihre Referenz erweisen, oder auch mal drängend proggig („Slender Versions of the Truth“, „You the One”) voran schreiten. Weniger positiv stechen sie hervor, wenn sie Richtung Melodic Rock schielen, oder sich gar in schmumpfigen Schlagerattitüden verlieren, was glücklicherweise nur selten vorkommt. Knapp zehn Minuten hätte man dem über einstündigen Album ohne Qualitätsverlust locker ersparen können.
Progress Has No Patience...” ist für Überraschungen gut, die bei weitem nicht alle gelungen sind, aber dem Altbekannten eine Originalität verleihen, die das etwas unterschnittige Gesamtkonstrukt ungemein aufwertet. Ein Album, das nur spielen will, nicht beißen...

Jochen König (Info) (Review 7528x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Silence Won’t Steal
  • Arcadia
  • Grown Too Small
  • Love & the Heart
  • Moult
  • Ophidia
  • Slender Versions of the Truth
  • You the One
  • Tide & the Mast
  • Whisper Song
  • The Only Truth

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 17.06.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Ich hab die fürs Legacy besprochen und schließe mich Deinem Urteil voll und ganz an.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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