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Wheel: Wheel (Review)

Artist:

Wheel

Wheel: Wheel
Album:

Wheel

Medium: CD
Stil:

Doom Metal

Label: NSP/Eyes Like Snow
Spieldauer: 53:39
Erschienen: 26.02.2010
Website: [Link]

Es ist kein Folk, kein Hippie und auch kein Stoner-Rock, der sich hinter dem astro-esoterischen Jugendstil-Cover verbirgt. Doom Metal ist es, Doom Metal aus deutschen Landen. Der ist trotz Bands wie MIRROR OF DECEPTION, DAWN OF WINTER oder DOOMSHINE immer noch eine Seltenheit. Und jetzt also die ehemals unter dem Namen ETHEREAL SLEEP gegründeten WHEEL aus Dortmund, die mit ihrem Debüt auf Anhieb beeindrucken können und die Szene ab sofort bereichern werden.

Schon beim behutsamen Beginn mit "The Mills Of God" sticht als erstes und auffälligstes Merkmal der Band der Gesang von Arkadius Kurek hervor. Als wäre Doom, was den Umfang der Hörerschar betrifft, nicht schon limitiert genug, dürfte dessen nicht selten schräg anmutende Stimme die Massentauglichkeit von WHEEL noch weiter ins Unwahrscheinliche lenken. Hat man sich an seine gewisse Verschrobenheit aber erstmal gewöhnt, hat diese was Faszinierendes, was sich als klarer Pluspunkt für die Newcomer erweist. Das in den stets ausführlichen Songs steckende Seelenleid weiß er mit seiner schon mal zittrigen Performance bestens zu vermitteln und lässt dabei die Verzweiflung spürbar werden.

Leicht konsumierbaren Stoff haben WHEEL gewiss nicht im Programm und um ihre Musik im ganzen Maße genießen zu können, sollte man also möglichst leidensfähig, besser leidenswillig sein. Der westfälische Vierer zelebriert traditionellen Doom der melancholischsten Art, wie man ihn zuletzt etwa von WARNING gehört hat und der sich bei Songs wie "To My Love Departed" und "The Day I Need You Most" dabei auch immer wieder deutlich in die Nähe ihrer epischen Vorbilder wie SOLITUDE AETURNUS begibt. Die Gitarren lassen ihre Riffgewalt nur selten vordergründig spüren und erzeugen oftmals eine neblig-wabernde Atmosphäre für verträumte Klagegeister. Die Doom-Erfinder BLACK SABBATH etwa, deren Grundlagen man natürlich auch bei WHEEL immer wieder entdeckt, hatten meist böseres im Sinn, als das was dieses Quartett in seinen kleinen Epen voller schwarzer Gefühle vermittelt. In erster Linie werden hier eben verletzte Träumer angesprochen.
"Only God Knows" mit seinem mysteriös-teuflischen REVEREND-BIZARRE-Gewand - der Song lässt mich durch den leicht okkulten Flair zusätzlich an die englischen THE LAMP OF THOTH denken - bricht da auch vom Tempo her noch am deutlichsten aus. Diesem kurzen Ausflug aus der Einsamkeit folgt dann mit dem 12-minütigen Abschieds-Longtrack "Entrance Into White Light" aber schon bald die intensivste Auslebung der betrübten Musikergedanken.

Der erfreuliche Zusatz wie immer bei Eyes Like Snow: Wer es länger abwarten kann, der darf sich später im Jahr die Vinyl-Variante auf den Teller legen.

FAZIT: Wirklich klasse und durch den Gesang zudem noch ziemlich eigen ist er ausgefallen, der Beitritt von WHEEL in die Doom-Genossenschaft. Ihre musikalische Ansammlung betrübter Stimmungen ist eine intensive Trauerbegleitung für jeden Verehrer erhabener Langsamkeit.

Lars Schuckar (Info) (Review 8768x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Mills Of God
  • To My Love Departed
  • Lilith
  • Eyes Of The Hydra
  • Ethereal Sleep
  • Only God Knows
  • The Day I Need You Most
  • Entrance Into White Light

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
mirco
gepostet am: 28.10.2010

am besten finde ich arkadius kurek
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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