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Byrta: Byrta (Review)

Artist:

Byrta

Byrta: Byrta
Album:

Byrta

Medium: CD
Stil:

Synthie-Pop für Neueinsteiger und Nostalgiker

Label: Beste! Unterhaltung / Broken Silence
Spieldauer: 37:09
Erschienen: 22.11.2013
Website: [Link]

Nun ist es raus!
Es gibt auf den Faröer Inseln nicht nur singende Elfen, denen die Schönheit der kleinen Insel inmitten des Atlantischen Ozeans regelrecht auf der Zunge liegt, sondern durchaus auch „unnatürliche“ Musik-Erscheinungen, die nicht so richtig in die natürliche Schönheit der Insellandschaft passen wollen und sich auf schwarze und weiße Tasten sowie eine Unmenge von Reglern beschränken.
Solche Erscheinung nennt sich dann, ein wenig unterkühlt, Electro-Band – und nicht nur das, sie kann auch noch einen verdammt blutrünstigen Namen tragen.

Doch wenn wie aus heiterem Himmel eine musikalische Paarung zwischen beiden Musikrichtungen vollzogen wird und die singende Elfe GUDRID HANSDOTTIR auf den BLOODGROUP-Elektroniker JANUS RASMUSSEN trifft, dann nennt sich deren Kind BYRTA – ein Begriff, der auf den Faröer Inseln für alles Neue steht. Und so sieht das musikalische Paarungsergebnis nicht nur schön aus, sondern klingt auch beeindruckend und ganz anders als die Vergangenheit ihrer Eltern. Denn das Gen wundervoller Gesang trifft auf das Gen melodische Elektronik, um sich zum Electro-Pop zu vereinen, der überraschend frisch und keineswegs eintönig daherkommt, wie es bei dieser Begrifflichkeit zu vermuten ist.

BYRTA steht für warmen, verspielten Pop, der sich vor keinerlei elektronischen Experimenten versteckt. Elektronischer Retro-Pop also, dem der Synthesizer näher ist als jedes noch so schöne Gitarren-Solo. Musik aus der Dose – über die wir nicht verächtlich lächeln, dafür aber beeindruckt in unseren Gedanken kramen, weil keine Retorten-Musik, sondern Retro-Musik erklingt, die nicht nur vor etwa 30 Jahren ihren Reiz hatte, wie es uns BYRTA beweisen. Denn hier erklingen Songs, die sehr abwechslungsreich sind und einen hohen Wiedererkennungswert besitzen. Kleine Hits, die einerseits von der charismatischen, den Hörer sofort gefangen nehmenden Ausnahmestimme GUDRID HANSDOTTIRs und andererseits auch von Synthie-Pop, wie wir ihn aus den 80er Jahren kennen und wohl beinahe schon vergessen hatten, leben. Damals, als uns sogar deutsche Electro-Pop-Bands mit „Forever Young“ von ALPHAVILLE oder „Love Is A Shield“ von CAMOUFLAGE regelrecht in Ekstase versetzten und unsere „ewig jugendliche“ Welt der „Liebesschutzschilder“ noch heiler erschien als heute.
Doch es ist wieder an der Zeit!
Heute gibt’s BYRTA, die ein klein wenig mit ihrer Musik unsere Welt wieder zu reparieren versuchen, indem sie uns zurufen: „Erinnere dich. Sowas hast auch du mal gemocht. Sei ehrlich, du magst es immer noch!“

Ganz genau!
Wenn also damals die PET SHOP BOYS anfingen, einen wegen ihrer übertriebenen Wiederholungen zu nerven oder DEPECHE MODE zu sehr in elektronischen Pop-Tragödien ersoffen, dann laufen BYRTA erst zur wahren Höchstform auf. Und zwar heute – jung und dynamisch. Nicht altherrschaftlich und ausgelatscht.

Eine weitere Besonderheit an dieser Musik sind die Texte, welche ausschließlich in faröisch daherkommen und sich den Schwierigkeiten des (Liebes-)Lebens inmitten einer Insel des Atlantischen Ozeans annehmen. Kein Wunder also, dass es hier nicht nur um die Schönheiten der Zweisamkeit, sondern auch die Grausamkeit der Einsamkeit und Isolation geht. So wirken auch die Klänge nicht immer locker, flockig und entspannt, sondern durchaus auch mal verhalten und dunkel bis beängstigend. Es ist die Ruhe vor dem Sturm – und BYRTA sind unser Leuchtturm am Electro-Pop-Horizont.

FAZIT: Damit ist er erbracht – der Beweis: Auch Synthesizer und eine faszinierende Stimme müssen im Pop nicht nur kalt und statisch klingen, sondern dürfen, wie bei BYRTA, tatsächlich feurige Leidenschaft versprühen. Man höre und staune - „Forever Young“ mit BYRTA!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5507x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Eydnan
  • Andvekur
  • Byrta
  • Loyndarmál
  • Tin Doyvandi Tøgn
  • Nordlysid
  • Vit Falla
  • Hjartasorg
  • Næstan
  • Frosin

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Byrta (2013) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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