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Extol: Extol (Review)

Artist:

Extol

Extol: Extol
Album:

Extol

Medium: CD
Stil:

Progressive Death Metal +

Label: Indie Recordings/Edel
Spieldauer: 46:32
Erschienen: 21.06.2013
Website: [Link]

Müsste Death Metal von christlichen Bands gespielt, nicht eher Resurrection Metal heißen? Im Falle EXTOLs spräche einiges dafür, so viel ist vom Streben ins (heilige) Licht, nach spirituellen Türen, die durchschritten werden können, und der Suche nach Erlösung die Rede. Dass die sehnsüchtigen Texte mit manischer Kraft mehr ins Mikrofon gebrüllt als klar gesungen werden, mag auf den ersten Blick verwundern. Doch wir befinden uns im wüsten Tal der Elenden, die Befreiung steht erst noch bevor. Mag ein Gegensatz sein, ist aber von drängender Intensität und vermeidet auf widerborstige Art salbaderndes Predigen. Auch wenn Growls überwiegen, gibt es cleanen Gesang nicht zu knapp. Sowohl im Hintergrund wie vorherrschend: Im starken, epischen und abwechslungsreichen Schlusstrack „Unveiling The Obscure“ sogar mit elfenhaftem Chor.

„Extol“ ist ein Comeback-Album, nach gut fünf Jahren Pause, und mit verändertem Line-Up zum vorhergehenden Meilenstein „The Blueprint Dives", aufgenommen. Tor Glidje, Ole Halvaard Sveen und John Robert Mjaaland sind nicht mehr dabei, dafür ist der frühere Gitarrist Ole Børud wieder (maßgeblich) mit an Bord. An der musikalischen Ausrichtung hat sich nicht viel geändert. „Extol“ ist etwas glatter produziert als „Blueprint“, aber die Markenzeichen, brettharter, aber nie brutaler Death Metal, versetzt mit einer komplexen Thrash-Variante und atmosphärischen Passagen, die sich sowohl beim Art- wie Alternative-Rock , mit einem Spritzer Pop, bedienen, bleiben erhalten. Drummer David Husvik spricht gar von einem „recap of 20 years of Extol-history“.

Damit hat er nicht ganz Unrecht, denn „Extol“ bringt die abenteuerliche musikalische Melange stimmig rüber. Nur manchmal klaffen die Brüche arg weit auseinander wie im zweiten Stück „Open The Gates“, das fast so klingt als hätte das tollwütige ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA einen Death-Metal-Song aufgenommen, um sich immer mal wieder an die angestammte symphonische Progressive-Pop-Ausrichtung zu erinnern. Trotzdem – oder gerade deswegen? – ist das Stück ein wahrer Kracher. Nicht von Wahnsinn geprägt, dafür spielen EXTOL zu kontrolliert und professionell, aber von einer Lust beseelt, Grenzen nicht nur zu überschreiten, sondern aufzubrechen. Gelingt EXTOL über weite Teile des gesamten Albums mit Nachdruck und hoher Überzeugungskraft. Auch wenn man im Anschluss nicht unbedingt konvertieren möchte.

FAZIT: Nun sag‘ schon „OPETH“. Okay, liegt ja auch nicht ganz in der Ferne. Vom Wechselspiel zwischen Hart und Zart erinnern EXTOL tatsächlich an die frühe und insbesondere mittlere Phase der Kollegen. Doch bleiben EXTOL nicht nur lyrisch etwas Eigenständiges. Wo bei OPETH PINK FLOYD und PORCUPINE TREE maßgeblich als Orientierungspunkte – bis zu „Heritage“ – außerhalb des Metal-Kosmos dienen, finden sich bei EXTOL auch Reminiszenzen an die BEATLES, ELO, QUEEN und eine Spur von Alternative Rock. Das Nagelbett bleibt hauptsächlich metallisch, doch auf dem flauschigen Pop-Bezug und unter der warmen Prog- und atmosphärischen Rock-Zudecke lässt es sich wohlig träumen. Nicht nur das flirrende Instrumental „Dawn Of Redemption“ singt ein Lied davon.

Jochen König (Info) (Review 4918x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Betrayal
  • Open The Gates
  • Wastelands
  • A Gift Beyond Human Reach
  • Faltering Moves
  • Behold The Sun
  • Dawn Of Redemption
  • Ministers
  • Extol
  • Unveiling The Obscure

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Extol (2013) - 11/15 Punkten
Interviews:
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