Virtuosen und knallharten Progressive Metal spielen diese Australier auf ihrer allerersten EP. GODS OF EDEN haben sich einer sehr modernen Lesart des Genres verschrieben, sind aber keine Djent-Band, und setzen ihrer Musik belesen, wie sie sind, ein lyrisches Konzept auf. Das funktioniert über vier Stücke prima und macht Lust auf ein vollständiges Album.

Leicht symphonische und ob des flotten Tempo (viehische Blastbeats zuweilen) darf man der Combo starke Black- bis Death-Metal-Einflüsse attestieren, zumal mitunter gefaucht wird wie nichts Gutes. Ian Dixon zeichnet aber in erster Linie für anheimelnde Gesangsmelodien verantwortlich, und zahlreiche leise, mitunter akustische Parts rücken GODS OF EDEN entschiedenermaßen in den Nimbus des klassischen Prog Rock, wobei es unheimlich viel zu entdecken gibt: Das Titelstück glänzt mit atemberaubenden Flamenco-Breaks, ohne zu zerfasern, "Shiva's Dream" (unter die Haut gehender Refrain) schwebt auf Piano-Kaskaden dahin wie eine Mischung aus FRANTIC BLEEP und den Landsleuten NE OBLIVISCARIS, wobei das Quartett wie angedeutet "klassischer" aufspielt und auf recht gedrungene Songs setzt.

In "Fist Contact" meint man, modernen skandinavischen Death mit allerlei Gefiepe zu hören, aber die eigene Note von GODS OF EDEN bleibt erhalten. Wer auf Ihsahns erste Solo-Sachen steht, erfährt hier ein angenehmes Déjà-vu. Mit dem kürzesten Stück zum Schluss thrashen die Musiker diesen Einstand nach Maß mit massiven Hooks und weitem Abstand gegenüber der Konkurrenz (welcher eigentlich bei solcher Originalität) über die Ziellinie. Labels?

FAZIT: GODS OF EDEN, heißer Newcomer im frickligen Treiben, hibbelige wie dennoch griffige Musik, die ADS-Musiker aus angrenzenden Gefilden zeigt, woher der Duracell-Hase ganz, ganz fix hoppelt.