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Kati Salo: Kati Salo (Review)

Artist:

Kati Salo

Kati Salo: Kati Salo
Album:

Kati Salo

Medium: LP+CD/CD
Stil:

Finnischer Singer Songwriter Folk Pop

Label: Beste! Unterhaltung / Broken Silence
Spieldauer: 41:53
Erschienen: 09.05.2014
Website: [Link]

Wenn sich die BEATLES 15 Jahre Zeit gelassen hätten, um ihr erstes Album zu veröffentlichen, wäre uns wohl die größte Pop-Legende aller Zeiten vorenthalten geblieben, denn die Jungs aus Liverpool hatten sich nach dieser Zeitspanne ja schon längst wieder aufgelöst und waren damit Geschichte, aber eine sehr erfolgreiche. Fast jeder andere Musiker hätte wahrscheinlich ebenfalls längst das Handtuch geworfen, müsste er auf die Veröffentlichung seines ersten Albums auf einem physischen Tonträger genauso lange warten wie wir damals in der DDR auf einen Trabbi oder eben KATI SALO in Finnland auf „Kati Salo“ (Eigentlich wäre doch genug Zeit für einen einfallsreicheren LP- bzw. CD-Titel gewesen.)!

Die Gitarristin, Pianistin und vor allem Sängerin aus dem hohen Norden Finnlands bereichert nunmehr nicht nur die nordisch-skandinavische Musiklandschaft mit einem abwechslungsreichen, aber trotzdem offensichtlich skandinavischen Album, das alle Zutaten enthält, die Popmusik aus Skandinavien ausmachen. Neben Gitarren, Keys und Schlagzeug tauchen durchgängig die unterschiedlichsten Bassinstrumente, Celli, Saxofon und Akkordeon auf, wobei sehr großer Wert auf die akustische, nicht elektrifizierte Seite der Musik gelegt wird.

AINO VENNA, ebenfalls eine der finnischen Entdeckungen, kommt einem beim Hören von KATI SALO in den Sinn, da auch sie sich nie davor scheute, neben folkloristischen, jazzigen und countryesken Einflüssen sogar in gewissen Momenten dem Chanson zu huldigen. KATI SALO wird zusätzlich sogar auf „The House“ ganz überraschend ziemlich laut, nachdem sie zuvor einen Refrain in den Ring geworfen hat, der sich schon nach dem ersten Hördurchgang festsetzt.

Der akustische Einstieg mit „Hitch Hiking“ beschert uns gleich eine gezupfte Gitarre und kristallklaren Gesang, bis dann, natürlich typisch für ein Lied über's Trampen, Country-Elemente die Oberhand gewinnen. Bereits hier beginnt der Hörer zu grübeln, an wen die salo(monische) Stimme erinnert - und wer sich genügend Zeit beim Grübeln lässt, dem kommt eine Liedermacherin in den Sinn, deren größter Hit „Luka“ sich mit einer Kindesmisshandlung beschäftigte: SUZANNE VEGA.

„The Streets Sounds Different Now“ wiederum hat sogar orchestrale Momente und auch der Gesang bekommt eine andere Klangfarbe, sodass wir uns regelrecht - auch durch einen leichten Marschrhythmus unterstützt - dabei erwischen, wie wir gemeinsam mit KATI SALO über ihre klingende Straßen wandern. Doch diese Erkenntnis setzt so einige bewusste Hördurchgänge voraus - wer „Kati Salo“ an sich vorbeiplätschern lässt, wird nicht die vielen versteckten Feinheiten in ihrer Musik entdecken können, für die sie sich wohl bewusst 15 Jahre Zeit gelassen hat. Davon gibt's nämlich auf „Kati Salo“ jede Menge.

Mit „A Little Trailhead“ kommt dann am Ende des Albums doch noch einmal die ganz große Traurigkeit auf, wenn, begleitet von einem Bass und einem Akkordeon, sich KATI SALO mit trauriger Stimme von uns und ihrem Album verabschiedet, aber natürlich nicht, ohne am Ende doch noch einmal richtig Fahrt aufzunehmen. So also klingt „Kati Salo“ - traurig und schön, aber trotzdem kräftig und selbstbewusst. Ein Album für die ruhigen und kämpferischen Seiten in uns - aber garantiert nicht für die selbstmitleidigen.

FAZIT: Unter ihrer facebook-Seite beschreibt KATI SALO ihre Musik sehr genau mit folgenden Worten: „Melodische Pop-Musik mit einem Schuss Folk, Jazz und Country!“ Bleibt nur noch zu ergänzen: „Zusätzlich mit wunderschönen kompositorischen Ideen und einer gehörigen Portion Melancholie, ohne jemals ins Weinerliche abzurutschen“. Ein gelungenes Debüt eben - nach 15 Jahren!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5433x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Hitch-Hiking
  • The Street Sounds Different Now
  • This Life
  • The House
  • The Wolves
  • A Trip
  • Dear Roe-Deer
  • No Nee To Rush
  • Mold In My Kitchen
  • A Little Trailhead

Besetzung:

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