Lassen wir mal den pseudo-spirituellen Quatsch um die lustigen Pseudonyme der Musiker beiseite – „Unknown Unnamed“ und so – und kümmern uns ausschließlich um die Musik. Und die ist einzig und alleine eines: Doom.

LUCIFER’S FALL aus Australien bieten auf ihrem selbstbetitelten Debüt alles, was man von einer traditionellen Doom-Band erwarten darf: Düsternis, tiefer gestimmte Gitarren, finstere Vocals, das strenge Diktat der Langsamkeit, BLACK-SABBATH-Anleihen en masse, selbstbetitelter Song. So weit so gut – allerdings hat das australische Duo auf Albumlänge noch nicht ganz die Qualität, um auf den Lava-Thron zu steigen. Bandleader Deceiver entlockt seiner Gitarre zwar absolut authentische Töne, die in den 70er-Jahren vermutlich schreckhafte Menschen zur Angsttherapie gescheucht hätten, aber auf der stimmlichen Seite klingt er häufig zu eindimensional und variantenarm. Dass Deceiver durchaus anders kann, zeigt das mit DANZIG-Anleihen ausgestattete, ähem, „Deceiver“, das als kleiner Doom-Hit durchgeht.

FAZIT: Doom Metal kann natürlich niemals „nett“ sein, also beschränken wir uns auf die Feststellung, dass LUCIFER’S FALL sehr gute Ansätze zeigen, stiltreuen und wahrhaftigen True-Doom-Metal spielen, im Detail aber durchaus noch an sich feilen dürfen.