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Iris Von Gul: Iris Von Gul (Review)

Artist:

Iris Von Gul

Iris Von Gul: Iris Von Gul
Album:

Iris Von Gul

Medium: CD/Download
Stil:

Alle Alterna-Stile, stringent verwoben

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 39:43
Erschienen: 18.03.2016
Website: [Link]

Frankreichs Rockszene bewährt sich ein ums andere Mal als kosmopolitisch in allen Belangen. Bei fester Heimaterdung strecken sich Künstler nach allen Seiten aus und schaffen Substile wie Frenchcore, erfinden den Math-Metal neu oder treiben avantgardistischen Black Metal auf die Spitze. IRIS VON GUL, die schon MARILYN MANSON coverten, aus Bordeaux kommen und aus der Electro-Punk-Combo DECAY hervorgingen, lassen sich umso schwieriger genau hier oder dort einordnen, reichen hiermit aber sechs Stücke ein, die einigen Reiz dank ebendieser Unverbindlichkeit besitzen.

Zurück bleibt vor allem ein Eindruck: Die Platte bietet subtil poppigen Alternative wie bei "Artemis" mit seinen tanzbaren Passagen, die irgendwo zwischen späten Stücken von BEASTIE BOYS (der Sprechgesang) und REFUSED light (der zwanglose Umgang mit abseitigen Sounds vom Klavier bis zu psychedelischem Gitarrenrauschen) liegen, aber nicht ganz die Sprengkraft der Originale besitzen. Darauf zielen IRIS VON GUL vermutlich auch gar nicht ab, denn dazu schielen sie zu augenfällig auf luftigen Indie, und Kritik am gesellschaftlichen/politischen Status quo dürfte ohnehin nicht ihr Ding sein, wie die Texte belegen. Rein musikalisch steht Schwebendes wie "All day long" (späte NINE INCH NAILS ohne Elektronik gefällig?) epischen Monumenten wie dem Finale "Sweet baby's gone" gegenüber, das von 60s Beat über Stoner Rock bis zu Rave (wieder: ohne Klangsynthetik) alles Mögliche abdeckt.

Gehauchte Vocals sind eine Seltenheit, aber ebenso ausdrucksvoll wie alle anderen gesanglichen Ausdrucksformen, die IRIS VON GUL bemühen. "All I love" exerziert vielleicht beispielhaft, worum es dem Projekt geht: Unvereinbares verweben und zumindest beim zweiten Hör zünden zu lassen. "Iris Von Gul" brodelt unter dieser Oberfläche und bezeugt dann doch rebellischen Geist - bloß eben nicht ohne Anspruch darauf, mehr Hörer zu erreichen … die gleichwohl aufgeschlossen sein sollten.

FAZIT: Was zunächst widersätzlich anmutet, gewinnt in seiner Gesamtheit betrachtet klarer Züge - IRIS VON GUL sind nahezu nirgendwo hinschiebbar, schreiben aber erstaunlich stimmige Stücke mit aberwitzigen Einflüssen, die zusammengenommen ein neues und doch vertrautes Klangbild ergeben. Jetzt fehlen noch die richtigen Hits, um sich langfristig als echte Stilneuerer zu etablieren. Überraschung gelungen

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2374x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The breaker
  • Artemis
  • All I love
  • All day long
  • Kill you
  • Sweet baby's gone

Besetzung:

  • Sonstige - Sam Barbier, Denis Dedieu

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Interviews:
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