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Resisters: Resisters (Review)
Artist: | Resisters |
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Album: | Resisters |
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Medium: | CD | |
Stil: | Elektronischer Pop/Downtempo |
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Label: | Sevenahalf Records/Broken Silence | |
Spieldauer: | 35:05 | |
Erschienen: | 27.05.2016 | |
Website: | [Link] |
Gestern noch als SAWOFF SHOTGUN unterwegs, heute, in kriegerischen Zeiten, vom martialischen Namen zu RESISTERS konvertiert. Sonia Sawoff, Susana Sawoff und Monica Reyes, nicht nur Schwestern im Geiste, legen ein erstes Album vor, dem man mangelnden Abwechslungsreichtum nicht vorwerfen kann. Eher im Gegenteil.
Gleich am Anfang steht mit „Silence And Laughter“ ein Höhepunkt. Synthetischer als von Lana Del Rey wird in ähnlicher Form der Geist David Lynchs im Angesicht elektronischen Pops beschworen. Im Dunkeln treibend, effektiv und clubtauglich. Wenn auch eher zum Chillout als zum schweißtreibenden Tanz um Mitternacht.
„Veto Veto“ im Anschluss klingt, als würden PETER GABRIEL und GWEN STEFANI die Ingredienzien von SEEED und PETER FOX durcheinanderwirbeln, um ein explosives Experiment und keinen Hit zu kreieren. Burlesk aber durchaus packend. Was man vom folgenden „Boom Lo Pisé“ nicht behaupten kann; ein zu lang geratener wirrer Witz, der Persiflage spanischen Lebensgefühls und krude J-Pop-Parodie gleichzeitig sein möchte und irgendwo dazwischen Hunger leidet.
„Moshpit“ ist wieder ein atmosphärischer Schleicher mit Haken und Ösen, der sich zwischen PORTISHED, YELLO und Frau Del Rey grinsend einrichtet; in einer etwas schäbigen, neonlichtbeschienen Unterkunft mit defekter Klimaanlage im Dauerbetrieb. Besitzt einen ganz eigenen, bewusst auf billig gestylten Charme. Ähnliches gilt fürs Titellied, das noch einen Ticken spartanischer und düsterer ums Eck gekrochen kommt.
„Stampede“ beginnt wie ein vergessener SOFT CELL-Song, um mit sägenden Gitarren und Plastik-Funk zum fiesen Pop-Song zu mutieren. Der „Condoms Of Your Heart“ von Beginn an ist. Glockenheller „No no no“-Gesang zu einer dieser synthetischen Versuchsanordnungen, mit denen Brit-Pop-Bands gerne herumexperimentieren, wenn ihnen ihr flehentliches Gitarrengeschrammel auf den Keks geht. Ist eine ganz ulkige Angelegenheit.
Besser noch abgewickelt im zickigen „Plus One“, das angeschrägt, funky und wavig die Kampfansage an ein durchgeknalltes Hollaback-Girl sein könnte.
Die letzten beiden Songs reduzieren das Tempo wieder und beschwören eine ähnliche Neon-Noir-Intensität, mit der das Album begann.
FAZIT: Um Einheitlichkeit sind die RESISTERS kaum bemüht. Ihr erstes Album ist ein, nicht immer gelungener, wilder elektrifizierter Stilmix, dessen beinah klinische Atmosphäre und eigenwillige Methoden popkultureller Dekonstruktion Abgründe erahnen lassen. Dabei ziemlich charmant bleibend.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Silence and Laughter
- Veto Veto
- Boom lo pisé
- Moshpit
- Resisters
- Stampede
- Condoms of our Heart
- Plus One
- High and Easy
- Redux
- Schlagzeug - Philipp Pluhar
- Sonstige - Sonia Sawoff, Susana Sawoff und Monica Reyes
- Resisters (2016) - 10/15 Punkten
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