Ziemlich genau zwischen BLACKBERRY SMOKE und (natürlich) LYNYRD SKYNYRD ordnet sich diese Kapelle ein, deren CD wie aus der Discounter-Aktionskiste geklaubt aussieht, aber sei's drum: Der Inhalt zählt, und der geht im Southern-Rock-Kontext voll in Ordnung.

THE GEORGIA SHINE BAND zeichnet sich durch eine näselnde Leadstimme aus und scheint aus Fans von Tätowierungen zu bestehen, wie die Texte mehrmals andeuten. Dennoch sind die Musiker sehr brav und widmen sich wie fürs Genre gewohnt generell eher prosaischen Themen, Ihr kompositorischer Stoff ist andererseits nicht ohne.

Das Unisono-Saitenspiel im knackigen 'Ink Under My Skin' zeugt von zweckdienlich agierenden Virtuosen, die sich vor unverhohlene Mainstream-Balladen wie 'Shame' und 'Love Is Alive' ebenso wenig scheuen wie vor poppigen Anwandlungen, die man in Form von 'I'm Gone' geboten bekommt.

Die ein bisschen dünn klingende Orgel in 'Junkie Dumb' weist produktionstechnische Abstriche auf, die THE GEORGIA SHINE BAND im Vergleich zu den Genre-Platzhirschen machen mussten, aber für eine Underground-Geschichte hört sich das Album okay an, und der Inhalt ist ja wie angedeutet beachtenswert.

Anspieltipp: 'Georgia Shine' mit Banjo, und wenn die Combo selten richtig rockt wie in 'Hott Mess' oder 'Crazy Daisy', bedeutet das, dass die Platte nach hinten raus tatsächlich ein wenig härter wird, statt schlappzumachen. Gut gemacht!

FAZIT: Überdurchschnittlicher solider Country Rock.