Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Kreator: Endless Pain - Remastered (Review)

Artist:

Kreator

Kreator: Endless Pain - Remastered
Album:

Endless Pain - Remastered

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: Noise / BMG
Spieldauer: 54:43
Erschienen: 09.06.2017
Website: [Link]

Wer German Thrash sagt, meint KREATOR, und deren Debütalbum von 1985 gehört nicht nur zu den frühsten Erzeugnissen der hiesigen Szene, sondern macht auch über 30 Jahre später eine gute Figur, was man von manch anderem Longplayer aus der Pioniertzeit nicht behaupten kann. Die seinerzeit blutjungen Essener spielten am Limit ihrer Möglichkeiten, schossen aber eben nicht darüber hinaus, sondern behielten stets den Überblick, was zu Beginn ihres Schaffens auch noch nicht schwerfiel, denn "Endless Pain" bot und bietet vor allem eines: Tempo!

Im Rahmen der Wiederveröffentlichungs-Kampgagne der alten Katalogtitel von Noise Records erfahren die Alben, die KREATOR für Karl Walterbach eingereicht hat, nicht ihre erste Neuauflage, aber in der hier vorliegenden Form die vermutlich ultimative, was weniger an den bereits von anderswoher bekannten Boni liegt als am niveauvoll aufbereiteten Artwork mitsamt üppigen Liner Notes und allerlei Schnipseln sowohl von Mille Petrozza als auch der britischen Schreiber-Ikone Malcolm Dome in einem sehr hübschen Digibook, falls man nicht zur Vinyl-Version greift, deren 180g-LPs wahrscheinlich so gut klingen wie keine der früheren Auflagen, geschweige denn die Erstpressung - nicht zuletzt dank Remastering seitens Andy Pearce.

Als "Endless Pain" im Herbst 1985 erschien, kam es einem Paukenschlag gleich, was an der todernsten Gangart der Band, aber auch am düsteren Artwork der Scheibe lag. Warum sich insbesondere die Vorreiter der skandinavischen Black-Metal-Szene ein Beispiel an KREATOR nahmen, erkennt man selbst als Unbedarfter schnell, der die Songs erstmals hört. Insbesondere die alte Bandhymne 'Tormentor' oder das unsterblich gewordene 'Flag Of Hate', das seit je zu den Live-Standards der Gruppe gehört, avancierten zu Hymnen einer Bewegung, die bis heute selbst international mit dem Ruhrgebiet in Deutschland assoziert wird. Gleichzeitig nahm die Band vorweg, was weitaus extremere Nachfolger später auf eine neue Stufe hievten, nämlich vertonte Aggression als vielleicht noch leicht juvenile Lebenseinstellung, die sich mit dem Alter in konstruktive Katharsis ummünzen ließ.

"Endless Pain" ist zwar ein verhältnismäßig einseitiges Album, was seine Dynamik und das Spielvermögen der Schöpfer betrifft, aber ebendeshalb ein Paradebeispiel für die Aufbruchsstimmung während seiner Entstehungszeit und rüden wie rudimentären Thrash Metal generell. Was die Amerikaner handwerklich wesentlich virtuoser interpretierten, erfährt man hier auf seine Essenz heruntergebrochen. Die jeweils zwei bzw. vier Stücke der Demos "Blitzkrieg" und "End Of The World" aus den Jahren 1983 bzw. '84, die noch unter dem ursprünglichen Bandnamen Tormentor entstanden waren, unterstreichen dies zusätzlich, auch wenn es sich in Hinblick darauf, was KREATOR noch leisten sollten, lediglich um interessante Einblicke in die Kinderschuhe der Musiker handelt. Ihr Potenzial - das darf man schadlos eingestehen - sollten sie erst mit der Zeit entfalten. Genialität aus dem Stegreif wäre ja auch noch schöner!

FAZIT: Muss man noch ein Fazit zu KREATORs "Endless Pain" ziehen? Angefangen beim Titel über das Cover der Scheibe bis zu den noch leicht klischeehaften, aber in Teilen bereits wie später für Mille Petrozza gewohnt engagierten Texten und natürlich der ruppig direkten Musik als solcher stellt die Scheibe einen Klassiker dar, den man nach der Veröffentlichung dieser Fassung nie wieder in angeblich noch besserer Form neu aufzulegen braucht. "Ultimate Edition" wäre ein passender Untertitel.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4740x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Endless Pain
  • Total Death
  • Storm of the Beast
  • Tormentor
  • Son of Evil
  • Flag of Hate
  • Cry War
  • Bonebreaker
  • Living In Fear
  • Dying Victims
  • Satan's Day (Blitzkrieg Demo)
  • Messenger from Burning Hell (Blitzkrieg Demo)
  • Armies of Hell (End of the World Demo)
  • Tormentor (End of the World Demo)
  • Cry War (End of the World Demo)
  • Bonebreaker (End of the World Demo)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!