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Powerflo: Powerflo (Review)

Artist:

Powerflo

Powerflo: Powerflo
Album:

Powerflo

Medium: CD/Download
Stil:

Crossover

Label: Caroline / Universal
Spieldauer: 34:37
Erschienen: 07.07.2017
Website: [Link]

Rap und Metal … Die Verschmelzung ist seit dem 1994er "Judgment Night"-Sampler im Grunde nichts Neues mehr, doch wenn sich Musiker wie die im Folgenden genannten zusammentun, darf man schon von einem aufsehenerregenden Projekt sprechen. Das musikalische Erzeugnis bestätigt diese Ahnung letzten Endes auch.

Unter dem Banner POWERFLOW rühren CYPRESS HILLs Sen Dog, DOWNSETs Gitarrist Rogelio Roy Lozano und BIOHAZARD-Frontmann Billy Graziadei gemeinsam mit Christian Olde Wolbers (FEAR FACTORY) und Schlagzeuger Fernando Schaefer (WORST) Hip Hop, Metal-Gitarren sowie eine entschiedene Punkattitüde zu einem Cocktail an, der stark nach den experimentierfreudigen Frühneunzigern schmeckt.

Während sich ein anderes Mitglied des Zypressenhügels (B-Real) gemeinsam mit Chuck D und den RAGE-AGAINST-THE-MACHINE-Instrumentalisten Tom Morello, Tim Commerford sowie Brad Wilk als PROPHETS OF RAGE ausgibt, nehmen ihnen POWERFLO stilistisch wenig, brauchen aber zumindest keinem so großen Vermächtnis gerecht zu werden wie die Kollegen. Der Name steht sinngemäß für eine Vereinigung von Gitarren-Power und Rhyme-Flow, was man absolut so stehenlassen darf, wenn man diese selbstbetitelte Scheibe hört.

Die Wiedererstarkung von BODY COUNT hat dem vermeintlichen Randthema Metall plus Sprechgesang zum zweiten Mal nach seiner Hochzeit in den 1990ern Tür und Tor geöffnet, was man insofern als erfreulich erachten darf, als die aktuellen Protagonisten in der Tat noch neue Impulse finden. Sicherlich fußt ihr Stoff hauptsächlich auf Riff-lastigem Groove-Zeug einerseits und dem Hip Hop der alten Schule andererseits, und Übergriffe auf den seit je Rap-affinen US-Hardcore ergeben sich dabei quasi automatisch.

So fühlt man sich mitunter an jüngere Werke von AGNOSTIC FRONT oder MADBALL erinnert - die New Yorker Variante also -, mit glaubwürdig wutschnaubender Schnauze und Rhythmen, die zum Teil wider Erwarten positiv ungelenk anmuten, ja regelrecht "progressiv" wie im Fall von 'Resistance'. Alldieweil wettern POWERFLO gegen geläufige Ziele - den Strafvollzug, Politbetrug und generell all jene, die sich ungerechtfertigterweise auf Kosten der Masse die Taschen vollmachen. Dies ergibt in Anbetracht eines politischen Klimas, das eine Wiederholung von Weltgeschichte vermuten lässt, allerdings sehr viel Sinn.

Mit seinem lateinamerikanischen Feuer forciert der Kubaner Sen Dog das "Jumpdafuckup"-Flair des Albums nachgerade, und da es nur etwas länger als eine halbe Stunde dauert, funktioniert diese Verfahrensweise hervorragend. Anspieltipp und potenzieller Nineties-Party-Tanzflächenfüller: das punkige 'Crushing That'.

FAZIT: Das kleine Rap-Metal-Revival (Crossover im Sinne der 1990er) dauert mit POWERFLOs Einstand, bei dessen Hören man sich wünscht, er bleibe keine einmalige Angelegenheit eines spontanen Projekts, weiter an. Die Urheber gefallen mit einem frischen Zugang an anachronistische Musik und haben auch darum das gute Recht (von ihrer "street credibility" reden wir erst gar nicht), jene Zeiten wiederaufleben zu lassen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1912x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • My M.O.
  • Resistance
  • Where I Stay
  • Crushing That
  • Less Than A HumanThe Grind
  • Victim Of Circumstance
  • Made It This Way
  • Finish The Game1
  • Up And Out Of Me
  • Start A War

Besetzung:

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