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Dream Wife: Dream Wife (Review)
Artist: | Dream Wife |
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Album: | Dream Wife |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Riot Grrrl / Punk-Rock / Indie Rock |
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Label: | Lucky Number Music Ltd. | |
Spieldauer: | 34:47 | |
Erschienen: | 26.01.2018 | |
Website: | [Link] |
Man nehme drei Kunststudentinnen, eine Vernissage, als Kunstobjekt eine Fakeband, deren Mitglieder von besagten Künstlerinnen verkörpert werden, lasse diese Band vier Liedchen zum Vortrag bringen, um dann eine „THIS IS SPINAL TAP“-artige Persiflage des Rockbusiness hinterher zu schieben, die genau die Mechanismen aufs Korn nimmt, die man sich zukünftig unter dem Namen DREAM WIFE zunutze machen will, verkaufe dieses Projekt als eine Art Band wider Willen und als den heißesten Newcomer des Planeten.
Funktioniert nicht?
Doch.
Genau dieser Strategie folgend gingen Bella Podpadec (Bass, Gesang), Alice Go (Gitarre) und Rakel Mjöll (Leadgesang) zu Werke, um als Erbinnen die Riot-Grrrl-Bewegung der frühen 90er zu reanimieren und auf die britische Insel zu importieren, denn um es mit Podpadecs eigenen Worten auszudrücken, diente die oben erwähnte Persiflage als „Meditation darüber, als Frau Großes zu erträumen“.
Der Traum könnte in Erfüllung gehen. Nach zahlreichen Clubgigs, Festivals, einer selbstorganisierten Tournee durch Kanada und Europa sowie einer Kalifornien - Tour als Support für THE KILLS liegt nun das Debutalbum des Trios vor.
Griffige Melodien, teilweise smooth, teilweise kantig in Szene gesetzt, treibende Beats und eine Rakel Mjöll, die durch ihre Aussprache allzu gern mit ihrer isländischen Herkunft kokettiert, liefern unterhaltsamen Girlie-Punk, der an BIKINI KILL, BRATMOBILE und THE STROKES erinnert, wobei man sich bei Letzteren nur einen weiblichen Leadgesang vorstellen muss.
“Hey Heartbreaker“ mit repetierten „hey, hey, hey“-Chören, Clappings und einem minimalistischen, aber hypnotischen Gitarrenriff belegen das Potential der drei Damen. „Somebody“ und „Love Without Reason“ stellen weitere Highlights des Dream Wife Albums dar, die Chartqualitäten besitzen. „F.U.U“ (steht für F*** You Up) ist wohl die provokanteste Nummer der Scheibe, die in Zusammenarbeit mit FEVER DREAM, einer ebenfalls aus London stammenden Girli-Punk-Truppe, entstand und eine harte Nuss für jeden verbiesterten Spießer darstellen dürfte.
FAZIT: DREAM WIFE legen mit ihrem kurzweiligen Erstlingswerk den Grundstein für eine Renaissance der Riot-Grrrl / Girlie-Punk Bewegung. Ihre feministischen Ansichten bringt das Londoner Trio, im Gegensatz zu vergleichbaren Acts, erfrischend und mit einer gesunden Portion Selbstironie zum Ausdruck. Die drei Traumfrauen stellen in ihrem Song „Act My Age“ dem Hörer die alles entscheidende Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss: „Do I amuse you or do I confuse you?“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Let's Make Out
- Somebody
- Fire
- Hey Heartbreaker
- Love Without Reason
- Kids
- Taste
- Act My Age
- Right Now
- Spend The Night
- F.U.U. (feat. Fever Dream)
- Bass - Bella Podpadec
- Gesang - Rakel Mjöll
- Gitarre - Alice Go
- Dream Wife (2018) - 10/15 Punkten
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