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Defeater: Defeater (Review)

Artist:

Defeater

Defeater: Defeater
Album:

Defeater

Medium: CD/Download
Stil:

Dark Hardcore

Label: Epitaph
Spieldauer: 39:33
Erschienen: 07.06.2019
Website: [Link]

Kurz nach ihrem zehnjährigen Jubiläum, das sie als Gruppe beinahe nicht erlebt hätten, weil sie von Drogen- und Gesundheitsprobleme sowie einem einschneidenden Besetzungswechsel gefährdet wurden, reichen DEFEATER ein lautstarkes Statement ein, mit dem sie hungriger denn je wirken … was bei einer haarsträubend intensiven Band wie ihnen eine Menge heißen will.

Die enthaltenen Tracks sind nicht etwa während der ungefähr vierjährige Studiopause der Musiker seit dem Vorgänger "Abandoned" entstanden, sondern binnen relativ kurzer Zeit während der letzten Monate, was man ihnen auch anhand ihrer Unmittelbarkeit anmerkt. Sie erzählen anschauliche, trostlose Geschichten wie jene des lüsternen Priesters in 'No Guilt', einer nicht zum ersten Mal im DEFEATER-Kosmos auftauchenden Figur, oder die gleichfalls zwischen Bibel und Realität strauchelnden 'Mothers’ Sons'. So gesehen sind sie alle Archetypen, die allgemeine Wesenszüge - Laster und Tugenden - des Menschen verbildlichen.

"Defeater" enthält keine kommerziell halbwegs verträglichen Nummern wie das vordergründig melodische 'Borrowed & Blue' von 2015, geschweige denn die seit je von der Gruppe gewohnten Akustikparts. Es ist ein forderndes, ungeheuer intensives Stück Dark Hardcore im wahrsten Sinn des Wortes und so kompromisslos, wie man es DEFEATER nicht zugetraut hat. Mit regelrechten Eruptionen wie 'Dealer/Debtor' und einer latenten die Verzweiflung, wie sie sich insbesondere hinter dem treffenden Titel 'Desperate' verbirgt, streuen die Musiker eine Song gewordene Splitterbombe nach der anderen.

Gleichzeitig jedoch agieren sie handwerklich vielleicht so abgefeimt wie nie, etwa wenn sie in ‘List & Heel’ gezielt mit Feedbacks arbeiten, die in 'Hourglass' schließlich sogar eine gespenstische Filmsoundtrack-Atmosphäre erzeugen. Die Platte fesselt ungemein, und auch wenn ihr jedwede "Hits" fehlen, ist sie schon jetzt ein künstlerischer Erfolg für das Quintett.

FAZIT: Mit "Defeater" hat sich die gleichnamige Institution neu definiert und absichtlich vom Eingeständnisse gegenüber der Hörermasse machenden Konsens derber Gitarrenmusik dieser Tage fortbewegt. Durch Quicksand-Produzent Will Yip klingen ihre rauen Wutausbrüche noch krasser, als sie es ohnehin schon sind, und machen das Album zu einem exklusiven Thema für Hardliner, die sich sicherlich auch (was unbedingt von Wert ist) mit Frontmann Derek Archambault eindringlichen Lyrics beschäftigen werden.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3377x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Worst Of Fates
  • List & Heel
  • Atheists In Foxholes
  • Mothers' Sons
  • Desperate
  • All Roads
  • Stale Smoke
  • Dealer/Debtor
  • No Guilt
  • Hourglass
  • No Man Born Evil

Besetzung:

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