Vor gut neun Jahren haben wir bereits STO MÚCHs LP "Skorotlcuce" auf diesen Seiten besprochen, in der Zwischenzeit glitt die Formation unter den Radar nicht nur unserer Aufmerksamkeit. Sie beschränkte sich, was Konzerte und neue Musik anbelangte, auf ihre Heimat, die Slowakei, doch nun kehrt Hauptprotagonist Juraj "George" Hasko wieder in den Schoß des international operierenden Labels Hevhetia zurück und stellt neue Musik seiner Band vor.

Ihr viertes Album gleicht wieder einem quietschbunten Potpourri aus verschiedenen Stilen, vor allem afroamerikanischem Soul und R&B. Der federführende Multi-Instrumentalist singt oft gemeinsam mit Maca Vilhanová, die davon abgesehen die Holzblasinstrumente in der Band (Altsaxofon und Klarinette) spielt, wobei die Stimmung meistens beschwingt poppig bleibt.

Eine schmatzende Funk-Orgel, leicht angezerrter Bass und gehämmerte E-Piano-Akkorde ('Dana') sorgen für ein dezentes Rock-Feeling, doch STO MÚCH siedeln größtenteils definitiv auf der leichteren Seite der zeitgenössischen U-Musik-Szene an. Die Stücke dieses selbst betitelten Albums sind ungeachtet der Frage, ob man der slowakischen Sprache mächtig ist oder nicht, leichter zugänglich denn je, was daran liegen mag, dass das Quintett besonders großen Wert auf catchy Refrains legt.

Das wird insbesondere in 'Puncova' und der ein wenig an italienische Pop-Crooner erinnernden Ballade 'Insomnia' deutlich. Letztere findet im von Maca vorgetragenen Finale 'Milacik' eine aufwühlende Zuspitzung, die schließlich auch den emotionalen Höhepunkt einer gefällig seichten Platte - im Positiven Sinn - markiert.

FAZIT: STO MÚCH machen slowakischen Pop Rock bis zu einem gewissen Grad auch dort salonfähig, wo man die Sprache der Mitglieder der Gruppe nicht versteht. "Sto Múch" wirkt kein bisschen exotisch, sonder international, und das lässt sich auch auf die Qualität der enthaltenen Songs beziehen, eine Mischung aus Jazz-Stilmitteln und schlichten Singer-Songwriter-Stücken mit etwas Folk und moderner Tanzmucke praktisch jeglicher Art.