Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

CPR: CPR (Review)

Artist:

CPR

CPR: CPR
Album:

CPR

Medium: CD
Stil:

Folk, Blues, Americana, Pop

Label: BMG/Warner
Spieldauer: 55:16
Erschienen: 31.07.2020
Website: [Link]

„Ich glaube nicht, dass sehr viele Leute diese Platten gehört haben, doch zugleich denke ich auch, dass sie zu den besten Arbeiten gehören, an denen ich beteiligt war. Ein echter Genuss.“ (David Crosby)

Wenn ein Band-Kürzel mit einem C beginnt, dann wissen die Experten und Legendenbewunderer unter uns garantiert, dass sich hinter dem C immer ein echter CROSBY, der David natürlich, verbirgt und der bekanntermaßen mal nur mit S&N, also STILLS und NASH, und in den absoluten Hochzeiten noch zusätzlich mit einem Y, sprich NEIL YOUNG, antrat. Hinter diesen CSNY und CSN blieben CPR allerdings in der öffentlichen Wahrnehmung recht deutlich zurück.

CPR stehen für DAVID CROSBY, JEFF PEVAR & JAMES RAYMOND – und man fragt sich, warum sie deutlich weniger Aufmerksamkeit genossen als die Stills-Nash-(Young-)Kollaborationen. Wahrscheinlich waren die Zeiten in den Endneunzigern einfach nicht mehr reif für solche Musik, die in den 60ern und 70ern Legenden-Status genoss.

So viel jedenfalls ist klar, wer CSN&Y und CSN mochte oder liebte, dem wird es mit dem Debüt-Album „CPR“ von CPR aus dem Jahr 1998 ganz ähnlich ergehen.

Warum auch immer – CPR jedenfalls flogen größtenteils unbeachtet unter jeglichem Kritiker-Radar hindurch und wenn man „CPR“ hört, das gemeinsam mit dem Nachfolger „Just Like Gravity“ in hervorragendem Sound und samt Digipak plus erweitertem Booklet mit allen Texten und ausführlichen neuen Linernotes von Steve Silberman, neu auf CD veröffentlicht wird, dann ist anno 2020 unbegreiflich, warum man diese Band um DAVID CROSBY so sträflich vernachlässigte.
Auch Crosby, der erstmals gemeinsam mit seinem Sohn James Raymond dieses Musikprojekt zum Leben erweckte, schien das nie zu begreifen: „Durch CPR wurde mir klar, dass die Welt von CSN&Y alt geworden und festgefahren war. Ich aber wollte weiterhin in Bewegung bleiben. Da war noch andere Musik in mir, die Raum zum Wachsen und Entfalten brauchte. So entstand CPR gemeinsam mit meinem Sohn James, wobei ich ziemlich schnell erkannte, dass er ein noch besserer Musiker war als ich und dass er sogar ein besserer Schreibpartner ist, als ich es jemals gewesen bin. In CPR herrschte eine wundervolle Chemie.“

„Somehow She Knew“ beispielsweise wird so zu einer der schönsten Balladen, die je in dem C-Umfeld erklang, an die auch der letzte Song des Albums „Time Is The Final Currency“ nahtlos anknüpft.
„Little Blind Fish“ wiederum ist ein Blues, der einerseits tief verwurzelt ist und andererseits bei den Satzgesängen sich in die feinsten EAGLES-Höhen erhebt, während zum Ende hin tatsächlich noch eine finstere DOORS-Orgel auftaucht.
Und „It's All Coming Back To Me Now“ würde herrlich auf eine der moderneren, hit-orientierten Platten von ERIC CLAPTON, wie „Pilgrim“ (ebenfalls 1998) oder „Reptile“(2001) passen, wobei der Album-Opener „Morrison“ gleich die komplette CSN&Y-Keule rausholt oder „One For Every Moment“ samt Saxophon, Nylon String Gitarre und Piano sowie Percussion ein angenehmes Bar-Jazz-Feeling verbreitet.

Also: Aufgewacht, ihr Fans und Freunde von CSN und CSN&Y, nicht weiter musikalisch nur auf „Helpless“ setzen, sondern unbedingt zu CPR greifen. Ihr werdet überrascht sein, was DAVID CROSBY hier gemeinsam mit seinem Sohn und dem begnadeten Gitarristen Jeff Pevar auf „CPR“ hinzaubert.

FAZIT: Nach THE BYRDS, CS&N sowie CSN&Y nun also CPR. Hinter allen Bands verbirgt sich federführend DAVID CROSBY, der im Falle von (C)rosby(P)evar(R)aymond mit diesem gleichnamigen Debüt alle Register der Vergangenheit zieht und meisterhaft in das Jahr 1998 transferiert. Nur da schien leider die Zeit für diese handgemachte Americana-Folk-Blues-Pop-Musik nicht mehr reif zu sein. Höchste Zeit also, mit dieser Neuveröffentlichung des Albums anno 2020 noch einmal an CPR zu erinnern. Vielleicht ist die Zeit ja jetzt deutlich reifer, bei all der Rückbesinnung und Nostalgie. In diesem Sinne ist „CPR“ die ideale Musikwahl!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3165x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Morrison
  • That House
  • One For Every Moment
  • At The Edge
  • Somebody Else's Town
  • Rusty And Blue
  • Somehow She Knew
  • Little Blind Fish
  • Yesterday's Child
  • It's All Coming Back To Me Now
  • Time Is The Final Currency

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!