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It’s All Meat: It’s All Meat (Review)
Artist: | It’s All Meat |
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Album: | It’s All Meat |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Garage-, Psychedelic-Rock |
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Label: | Columbia Records | |
Spieldauer: | 43:46 | |
Erschienen: | 28.01.1970 | |
Website: | - |
„It’s All Meat“, ein rares und erstaunlich wenig bekanntes kanadisches Album, als vorerst letztes Beispiel von „One and done“-Alben aus den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren: Musikreviews.de hielt in den letzten Wochen eine kleine Rückschau auf erinnerungswürdige und im wahrsten Sinn des Wortes einmalige Projekte aus der Frühzeit der Rockgeschichte.
Da gibt’s doch „It’s All Meat“, dieses großartige Loblied auf die Seele der Musik, zu finden auf dem ANIMALS-Album „Winds Of Change“ (1967) – aber es ist mitnichten dieser Song, der das Quintett aus Toronto zur Namensgebung inspiriert hat. Die Sache ist viel nüchterner: IT’S ALL MEAT haben sich nach einem Werbespot für Hundefutter benannt – „100% meat – no filler“.
Ob die Versprechungen bezüglich Futter berechtigt waren, lässt sich heute nicht mehr eruieren. Für die Band aus Toronto, respektive ihr einziges Album, erweist sich der Slogan hingegen als weitgehend zutreffend – da ist wirklich viel Fleisch am Knochen, und von eigentlichem Füllmaterial kann nur ganz am Rand die Rede sein.
IT’S ALL MEATs Hauptfiguren waren Keyboarder Jed MacKay und Schlagzeuger Rick McKim, die bereits Mitte der 1960er-Jahre zusammen in der Band EASY RIDERS gespielt und daneben eine der besseren kanadischen Garage-Singles (UNDERWORLDs „Go Away“/„Bound“, 1968) produziert hatten. Die acht Songs auf „It’s All Meat“ stammen denn auch alle aus der Feder des Duos MacKay/McKim.
Gerne werden IT’S ALL MEAT bezüglich ihres Sounds in die Nähe der DOORS gerückt. Der Vergleich ist letztlich wenig dienlich, auch wenn beispielsweise in „Crying Into The Deep Lake“ Parallelen zu „Riders On The Storm“ anklingen mögen. Erstgenannter, über neun Minuten langer Song gehört mit dem wabernden Sound der Orgel, dem Trommelteppich und dem wippenden Bass im Übrigen zu den besten des Albums.
Ein weiteres Highlight ist das daran anschließende „Roll My Own“ mit einem souveränen Bass-Lauf im ersten Teil und MacKays Orgel nach dem Rhythmuswechsel – die Orgel, die hier nach Kirmes tönen mag, in Wirklichkeit aber eine Gibson 101 ist, eines der heute begehrtesten Tasteninstrumente auf dem Vintage-Markt. MacKay jedenfalls setzt dieses Keyboard aus der Prä-Synthesizer-Zeit auf der ganzen Platte ziemlich gekonnt in Szene.
Erwähnt sei noch das letzte und zugleich längste Stück des Albums, „Sunday Love". Es geht seinen Weg von locker-folkigen Gitarrenklängen über eine furiose spanische Fiesta zurück zu gemütlichem Sonntagabend-Sound. Diese fast zehn Minuten zeigen allerdings auch, dass man heute im Studio wohl da und dort kürzen (und damit würzen) würde.
FAZIT: IT’S ALL MEAT haben im Frühling 1970 ein Album eingespielt, das damals wie heute mehr Beachtung verdient hätte. Es ist ein Werk, das Freunde frühen Garage-Psychedelic-Sounds mit Sicherheit nicht kalt lässt. Für Neuentdecker empfehlen sich die CD-Ausgaben der Labels Hallucination (USA, 2000) oder Green Tree (D, 2009), da auf beiden neben dem Original-Album noch Demos und zuvor Unveröffentlichtes zu hören sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- You Don't Notice The Time You Waste
- Make Some Use Of Your Friends
- Crying Into The Deep Lake
- Roll My Own
- Self-Confessed Lover
- If Only
- You Brought Me Back To My Senses
- Sunday Love
- Bass - Rick Aston
- Gesang - Jed MacKay, Wayne Roworth, Rick Aston
- Gitarre - Norm White, Wayne Roworth
- Keys - Jed MacKay
- Schlagzeug - Rick McKim
- It’s All Meat (1970)
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