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Anchor And Burden: Kosmonautik Pilgrimage (Review)

Artist:

Anchor And Burden

Anchor And Burden: Kosmonautik Pilgrimage
Album:

Kosmonautik Pilgrimage

Medium: Download/CD
Stil:

Instrumentaler, crimsonesker Prog-, Experimental- und Jazz-Rock

Label: MoonJune Records
Spieldauer: 64:26
Erschienen: 13.01.2023
Website: [Link]

Unglaublich! Aber trotzdem wahr!
Hier kommt das nachträgliche Weihnachtsgeschenk für alle, denen bei KING CRIMSON das Herz und die Ohren aufgehen.
Denn ANCHOR AND BURDEN, eine Band rund um den umtriebigen Touch-Gitarristen und Fripp-Lehrling und STICK MEN MARKUS REUTER, klingen wie die instrumentale Ausgabe von KING CRIMSON, die sich sowas von locker mit „Kosmonautik Pilgrimage“ auf eine Ebene mit den FRIPP-Göttern begeben. Natürlich liegt das zugleich daran, dass mit Alexander Paul Dowerk noch ein zweiter Touch-Gitarrist mit zur Sache geht, während Keyboarder und elektronischer Effekthascher Bernhard Wöstheinrich für die crimsoneske Grundstimmung sorgt und erstmals auch der begnadete Schlagzeuger Asaf Sirkis, welcher übrigens auch der neue Drummer von SOFT MACHINE (wo er den kranken John Marshall ersetzt) ist, hinter den Fellen unglaubliches zwischen Prog- und Jazz-Rhythmen leistet.

Jeder jedenfalls, der sich auf diese 'kosmonautische Pilgerfahrt' einlässt, der wird dabei unglaublich viel aus dem KING CRIMSON-Tempel speziell der Jahre 1971 (also ab „Islands“) bis 1974 (also „Red“) entdecken. Allerdings wird bei ANCHOR AND BURDEN noch mehr improvisiert und die sich oft postrockig steigernden Klänge erhalten einen wesentlich größeren Anteil als wir ihn von den musikalischen Vorbildern kennen. Wer also neben KING CRIMSON auch gerne mal Jazz hört, der wird mit diesem großartigen Album gleich zu Jahresbeginn beschert.
Denn Grundlage für dieses Album ist etwas, das „Kosmonautik Pilgrimage“ so unglaublich authentisch klingen lässt – nämlich dass die vier Musiker live im Studio die Aufnahmen improvisatorisch einspielen und diese mithilfe modernster Technik aufzeichnen. So klingt der Sound zugleich extrem fett sowie vorzüglich abgestimmt und enthält zudem fantastische Stereo-Effekte, sodass beispielsweise das ruhigste, mit ein paar Bolero-Rhythmen versehene Stück „Secret Laboratory“ zur Klangreise der speziellen Art, so wie wir sie in ähnlicher Weise auch von „Starless“ kennen, wird, die man unbedingt auch einmal unter hochwertigen Kopfhörern genießen sollte.

Wer jedoch auf die späteren Werke der ADRIAN BELEW-Phase, wie „Discipline“, „Beat“ und „Three Of A Perfect Pair“ steht, der sollte sich im Vorfeld doch erstmal etwas Zeit nehmen, um in dieses 'extreme' Album hineinzuhören, sonst könnte es bei all den vielen 'Schrägheiten' vielleicht zu einer bösen Überraschung kommen.

Muss man dazu eigentlich noch mehr schreiben?
Bestimmt nicht!
Großartiger Stoff für alle, denen Progressiver Jazz-Rock auf höchstem Niveau und natürlich im Umfeld des purpurfarbenen Königs zusagt.
Und dass der Album-Opener „Corridors Of Silent Screams“ heißt, beweist sogar einen gewissen Sinn für den ANCHOR AND BURDEN-Humor, denn diese 'stillen Schreie' werden im Laufe dieser grandiosen Musikstunde verdammt laut werden.

FAZIT: Herrlich, wie viel KING CRIMSON doch in dieser extrem experimentellen von gleich zwei Touch-Gitarren lebenden Musik um den Fripp-Jünger und Gitarristen MARKUS REUTER steckt. Mit ANCHOR AND BURDEN begeben sich Band und Hörer getreu dem Albumtitel auf eine „Kosmonautik Pilgrimage“. Und dass die musikalische Pilgerreise ganz offensichtlich am Tempel der 1971er-74er-Crimson-Könige endet, ist unüberhörbar und trotzdem zu keiner Zeit auch nur ansatzweise Leichenfledderei!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1595x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Corridors Of Silent Screams
  • Cerebral Transfixations
  • Hissing Skin
  • The Core Is Organic
  • Shivering Walls
  • Self Assembly
  • Secret Laboratory
  • Royal Augmentation
  • Crown Hive

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
cRm
gepostet am: 18.01.2023

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nie tiefer mit King Crimson beschäftigt hatte, obwohl ich schon alle Alben ein, zwei mal gehört habe. Weshalb ich hier was vollkommen anderes erwartet hatte. So klingt es für mich eher wie eine zugänglichere Version von Sumac, als nach King Crimson aber wie gesagt, so vertraut bin ich mit King Crimson nicht.

Also nach anfänglicher Überraschung ein durchaus erkundenswertes Album, eine Bewertung wage ich mir nach einmaligen hören nicht.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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