Vintage Rock im Indie-Club? Auf alle Fälle geht die Musik von KING FALCON zügig in die Beine, lässt sich hervorragend mitsingen und hat mit „Ready Set Do“ auch gleich noch das augenscheinliche Motto dieses Debüts vertont. „King Falcon“ vereint radiotaugliche Hooks mit einem Gespür für Tanzgrooves und einer gewissen 'Aus alt mach neu'-Attitüde.

Soll heißen: Diese Art modernen Rock'n'Rolls ist nicht mehr wirklich neu, was der Qualität aber keinen Abbruch tut. Stattdessen könnte beinahe jeder Song auf „King Falcon“ im einschlägigen Rockradio laufen und würde dort sicherlich eine gute Figur abgeben.
Schließlich haben die Herren mit „Cadillac“ sogar eine Hymne an die Freiheit des Autofahrens im Gepäck. Und nicht nur mit diesem Stück macht das Trio als Verfechter der klassischen Rockbandbesetzung (Gitarre/Gesang, Bass, Schlagzeug) eine gute Figur. Auch mit Stücken, die nach dem klassischen „Sprungfeder-Prinzip“ (gemäßigte Strophe, ansteigende Bridge, explosiver Refrain) arbeiten, geizen die Herren nicht (am eindrücklichsten nachzuhören in „Rabbit Gets The Gun“).

Hin und wieder fühlt man sich an Bands wie ROYAL BLOOD erinnert, auch deshalb weil KING FALCON ein ähnliches musikalisches Feld bestellen. Hier und da kommt zwar noch nicht dieselbe Energie auf, aber in Gänze ist dieses Trio dem königlichen Blut mit großen Schritten auf den Fersen. Egal ob im lässigen Groover „My Name Is“, der mit einer sympathischen Vintage-Ästhetik flirtet, oder im nostalgisch angehauchten Energy-Rocker „On Your Soul“: KING FALCON machen in sämtlichen Songs eine sehr gute Figur und klingen durchaus mitreißend.

FAZIT: Auch wenn die stilistische Einordnung als moderne Rockmusik eher nichtssagend ist, tut das der Qualität der Songs von KING FALCON keinen Abbruch. Stattdessen klingt dieses selbstbetitelte Debüt so selbstbewusst wie es Spaß bereitet. Wenn der moderne Rock'n'Roll-Spirit so klingt wie hier, dann ist das durchaus vielversprechend.