Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Secret World Project: Secret World Project (Review)

Artist:

Secret World Project

Secret World Project: Secret World Project
Album:

Secret World Project

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock, Klassik, Instrumental, Avantgarde

Label: DIFA Foundation/Just For Kicks
Spieldauer: 42:48
Erschienen: 27.10.2023
Website: [Link]

Über allen hinter und auf diesem Album des polnischen SECRET WORLD PROCECTs stehen die – auf der Bookletfront zu lesenden – Worte von PETER GABRIEL: „Ich liebe die Musik, die mich in das Unbekannte entführt“. Aus diesem Antrieb heraus entführt uns das SECRET WORLD PROJECT auf seinem gleichnamigen Album in die geheimnisvolle Welt der Songs von PETER GABRIEL, die auf ungewöhnliche Weise von „Here Comes The Flood“ bis „Of These Hope“ klassisch anmutend und durch eine Cello-Einlage als Intro sowie ein Grand-Piano-Stück als Outro umrahmt werden.

Diese Reise in den Gabriel-Horizont hat es in sich und man fragt sich am Ende dieses beeindruckenden Hörerlebnisses im Grunde nur, was wohl Mr. Gabriel zu diesem Album sagen würde. Leider gibt’s dazu nichts zu entdecken. Doch egal, die Musik spricht voll und ganz für sich und basiert auf der Idee von Piotr Grausch von der polnischen DIF Foundation, welche sich zum Ziel gesetzt hat, Gabriels Musik in Kombination mit atemberaubenden Grafiken zu einem ungewöhnlichen Kunstprojekt in Ton und Bild zu erschaffen.

Eigentlich war die Grundidee gewesen, die hier gewählten Gabriel-Werke als Stücke für ein Solo-Piano, gespielt durch den bedeutenden Pianisten Szymon Siwierski, aufzunehmen, doch dann kam die Cellistin Agnieszka Kowalczyk ins Spiel, um durch überraschende Arrangements und ihrem Cello-Spiel diese Idee vorerst zu erweitern, die sich dann immer mehr ausbreitete und weitere Musiker in das gabrielsche Secret-World-Boot holte.

Schon bei „Here Comes The Flood“ scheint das Cello zu singen und eine Trompete begleitet es dabei – die Stimmung ist sehr getragen, traumhaft und bewegt sich zwischen Klassik und Moderne bis hin zur Weltmusik. Zeit zum Träumen ist angesagt – und diese Traumzeit wird uns über das gesamte Album hinweg, bis sich am Ende die „Curtains“ mit klassischem Piano schließen, dauerhaft erhalten bleiben.

Manchmal aber gibt es auch zu viel ruhiges Geplänkel, das sich an klassischen Kompositionsstrukturen orientiert und eigentlich immer erst dann spannend wird, wenn zu Piano und Cello zusätzliche Instrumente hinzugezogen werden und den instrumentalen Stücken eine neue Wendung geben, wie beispielsweise die Trompete bei „Here Comes The Flood“ Richtung Jazz oder die E-Gitarre sowie ein Didgeridoo in „Soft Dog“ Richtung Psychedelic Rock.

Gerade wenn sich eine Gitarre in die Musik einmischt und dieser eine neue Komponente verleiht, wie in „Love To Be Loved“ oder sogar mit Didgeridoo und Schamanischen Trommeln deutlich Fahrt in Richtung Weltmusik aufnimmt, bleibt die Stimmung zwar ruhig, aber die klangliche Farbvielfalt verändert sich und wird von Stück zu Stück verspielter sowie experimenteller – mitunter so sehr, dass der Gabriel-Hintergrund bei der einen oder anderen Interpretation nur noch recht schwer zu erkennen ist, wie in den „Slow Marimbas“ oder bei dem jazzigen „Off These, Hope“, das finale Highlight des Albums, wenn sich dann auch noch Trompete, Didgeridoo und Percussion ein illustres Stelldichein geben bis sich eine im besten Oldfield-Stil gespielte E-Gitarre in unendliche Höhen erhebt.
Das sind die unangefochtenen Höhepunkte des Albums, welches sich zum Ende hin immer mehr steigert und umso besser wird, während der Anfang leider ein wenig zu zurückhaltend wirkt.

FAZIT: Der erklärte Peter-Gabriel-Fan Piotr Grausch, der maßgeblich am Entstehen dieses SECRET WORLD PROJECTs beteiligt ist, erklärt die Absicht und Umsetzung hinter „Secret World Project“ mit den Worten: „Was meiner Meinung nach für die herausragende Qualität des Projekts gesorgt hat, war die Vielfalt der Instrumente, unkonventionelle Arrangements und die sorgfältige Auswahl der Stücke sowie die Reihenfolge, in der sie auf dem Album erschienen. Angefangen bei beinahe klassischen, ruhigen Klängen über Jazzpassagen, Elemente der ethnischen Musik bis zum Ende des Albums, wo wir auf aufregende psychedelische Motive stoßen.“ Das klingt schon von den Worten her mehr als interessant für jeden Freund guter Instrumentalmusik und von PETER GABRIEL. Die musikalische Umsetzung durch dieses polnische Projekt bestätigt dann diese Worte leider erst in der zweiten Album-Hälfte auf ganzer Linie.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1170x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Start
  • Here Comes The Flood
  • Mercy Street
  • With This Love
  • Wallflower
  • Lead A Normal Life
  • Love To Be Loved
  • Slow Marimbas
  • Soft Dog
  • Of These, Hope
  • Curtains

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!