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Sophie Lindinger: Sophie Lindinger (Review)

Artist:

Sophie Lindinger

Sophie Lindinger: Sophie Lindinger
Album:

Sophie Lindinger

Medium: LP/Download
Stil:

Dreampop, Singer/Songwriter

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 34:20
Erschienen: 10.02.2023
Website: [Link]

„Dieses Album fühlt sich an als würde ich Nacktbilder von mir selbst veröffentlichen…“, schreibt SOPHIE LINDINGER auf ihrem Instagram-Account zur Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debüts.
Und als Hörer muss man nach und nach akzeptieren, dass die Musikerin richtig liegt.
In ihrer Musik, die sehr intim, mitunter zerbrechlich klingt, kehrt die Dame ihr Innerstes nach außen und verschafft dem Hörer Einblick in die gepeinigten Teile ihrer Seele.

Die dem Album zugrunde liegende Sinnkrise der Künstlerin verleiht der Musik sicherlich auch einen nicht unerheblichen Therapiecharakter. Damit bestätigt sich zugleich wieder einmal die abgedroschene Phrase, dass aus Krisen künstlerisches Gold geschürft werden kann.
Denn genau diese Intimität, die Zurschaustellung der eigenen Dünnhäutigkeit hat enormes Potenzial für Heilung. In diesem Fall sowohl für die Künstlerin als auch für den Hörer. Die Musik erscheint verträumt und anheimelnd, allerdings nicht im klassisch positiven Sinn. In weiten Teilen wirkt es eher so, als ob hier die Akzeptanz des eigenen Wesens inmitten einer von Grauschleiern verhangenen Welt vertont wird.

Allerdings findet sich u.a. im Song „Family Tree“ eine Schlüsselerkenntnis dieses Albums: Alles was zählt, ist wie man sich selbst sieht und ob und wie man sich selbst liebt. Das ist auch eine Frage der Perspektive, aber der Fokus sollte darauf liegen wie man sich selbst definiert und nicht darauf wie andere einen sehen (wollen).
Allein durch diese Erkenntnis ist schon viel gewonnen, denn wer sich selbst nicht liebt, kann unmöglich andere lieben. Und angesichts der intim romantischen Musik wird das unmöglich ein Ziel von SOPHIE LINDINGER sein.

FAZIT: Die persönliche Offensive als Krisenbewältigung ist zwar keine Seltenheit im Bereich der Kunst, aber auch SOPHIE LINDINGER beweist, dass dieser Ansatz nur allzu oft geschmackvolle Früchte hervorbringt. Ihr selbstbetiteltes Debüt eignet sich als musikalische Innenschau, als Reflexion des eigenen Wesens und der eigenen Gedanken, genauso wie die Musik dem bloßen Zweck dient, das Gedankenkarussell, das der Alltag mit sich bringen kann, anzuhalten und der persönlichen Hektik zu entfliehen. Dass Musik und Text stetig relevant sind und eine gewisse Dringlichkeit ausstrahlen, ohne sich dem Hörer aufzudrängen, verstärkt das Potenzial zur Langlebigkeit von „Sophie Lindinger“ nur noch.

Dominik Maier (Info) (Review 1478x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Happy Pills
  • Say my name
  • I don’t wanna meet her
  • How to love somebody fully
  • Salt
  • Family Tree
  • 15 Years
  • Coffee
  • Nothing I know so well
  • The Winner

Besetzung:

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