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Norna: Norna (Review)
Artist: | Norna |
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Album: | Norna |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post- und Doom-Metal, Sludge, Hardcore |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 40:49 | |
Erschienen: | 30.08.2024 | |
Website: | [Link] |
Das schwedisch-schweizerische Trio NORNA liefert mit seinem selbstbetitelten Zweitwerk ein sperriges Album voller akustischer Schwarzmalerei ab. Dabei werden Elemente von Drone-, Post- und Doom-Metal mit der Schwere des Sludge zu einem pessimistischen Hasswerk verbunden, das keinen Raum für Licht oder Hoffnung lässt.
Der bedrückende Sound baut sich immer wieder schleppend auf, ehe er wie aus Liebe zum Krach in sich zusammenfällt. Dabei scheint jeder Musiker von einem Bleimantel bedeckt zu sein, denn die Musik schleppt sich schweren Schrittes voran, während sich Tomas Liljendahl seine Stimme schmerzlich monoton aus dem Hals schreit.
Gleichzeitig klingt die Musik kalt und mechanisch präzise. Wirklich zufällig wirkt hier nichts, stattdessen wird jede Pause akzentuiert zelebriert. Jeder Beckenschlag hat beinahe Ritual-Charakter (u.a. nachzuhören in „Ghost“), während sich immer wieder sperrige Verzerr-Effekte oder Noise-Elemente in die Musik einschleichen, die dadurch immer destruktiver wirkt.
Da erfüllt auch das Geschrei stets seinen Zweck. Erscheint es doch ehrlich rau, wie aus der harten Schale eines gefrusteten Herzens gebrochen. Dass Stücke wie „Shine By It’s Own Light“ hier und da stark auf Monotonie setzen, mag bei einer Songlänge von über acht Minuten zwar auch ermüden, aber vielleicht ist genau das ein Ziel dieses Songs. Denn die kalte, lebensfeindliche Atmosphäre saugt einen förmlich in die Musik hinein.
Auf Dauer wirkt das Material aber doch etwas eintönig. Was vielleicht an dem Zusammenspiel der etwas unflexiblen Stimme und der allgegenwärtigen Schwere der vorwiegend langsamen Riffs liegt. Dieser Umstand ergibt als Stilmittel für die destruktive Ausrichtung von „Norna“ zwar Sinn, stellt sich aber eben auch als eintöniger als zunächst gedacht heraus.
Der Abschluss „The Sleep“ bewahrheitet sich zwar nicht, denn als Schlafsoundtrack ist das Stück (wie auch die übrigen) zu druckvoll aufgekratzt, klingt zu sehr nach angespannter Verzweiflung. Allerdings kann dieser Umstand auch nicht komplett darüber hinwegtäuschen, dass sich das Stilmittel schleppender Kraftmeierei mit der Zeit doch ein wenig abnutzt.
FAZIT: NORNAs zweites Album klingt nach vertontem Pessimismus. Die Last des Lebens per se wird hier in ein zermürbendes Klanggewitter gegossen, das es durchaus in sich hat. Allerdings schleifen sich die scharfen Ecken und Kanten von „Norna“ etwas schneller ab als gedacht. Denn über den kompletten Albumverlauf wird die Monotonie des Sounds als Stilmittel doch arg strapaziert. Was aber nicht bedeutet, dass die akustische Apokalypse nicht ihren Reiz hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Samsara
- For Fear of Coming
- Ghost
- Shine By It's Own Light
- Shadow Works
- The Sleep
- Gesang - Tomas Liljedahl
- Gitarre - Tomas Liljedahl, Christophe Macquat
- Schlagzeug - Marc Theurillant
- Norna (2024) - 10/15 Punkten
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