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Udåd: Udåd (Review)

Artist:

Udåd

Udåd: Udåd
Album:

Udåd

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Black Metal

Label: Peaceville / Edel
Spieldauer: 46:21
Erschienen: 15.03.2024
Website: [Link]

Der Sinn hinter der Gründung von UDÅD erschließt sich nicht so recht, wenn man sich vor Augen führt, dass Initiator Thomas Eriksen schon mit Mork ursprünglichen Black Metal spielt. Im Vergleich zur Band ist das Projekt des Norwegers allerdings deutlich simpler und wurde klanglich karger aufgezogen.

Vor diesem Hintergrund steht anzunehmen, dass sich Mork über kurz oder lang in "progressivere" Gefilde entwickeln werden, während UDÅD zu einem Vehikel für Eriksen niedere musikalische Instinkte avancieren könnte. Unabhängig davon ist sein selbstbetitelte Debütalbum unter diesem Banner als Rückgriff auf Morks Frühphase zu verstehen - der Schöpfer selbst nennt das erste Album "Isebakke" (2013) als Referenz, doch das Ganze klingt regelrecht kaputt und weist auch eine andere Stimmung auf.

Die Gitarre kratzt wie durch einen Fünf-Watt-Übungsverstärker gespielt, das Schlagzeug scheppert primitiv wie hinter einer Wand aus Daunendecken, der Bass ist nur unwesentlich lauter, und die Screams scheinen an den frühen Burzum-Aufnahmen orientiert zu sein. Unsauberkeiten und tonale Aussetzer sind im Studio nicht korrigiert worden - Thomas hat alles selbst eingespielt und auch gesungen -, aber das Ergebnis klingt tatsächlich nicht dilettantisch.

UDÅD soll offensichtlich kein Versuch sein, jugendliche Unbekümmertheit und handwerkliche Hemdsärmeligkeit um der Authentizität willen zu simulieren. Eriksen könnte sein kompositorisches Talent ohnehin nicht kaschieren; die perfide Eingängigkeit von 'Bakenfor Urskogens Utkant', die melodische Melancholie von 'Blodnatten', das hypnotische Moment von 'Antropofagens Hunger'… All dies zeugt von Durchdachtheit, wenn man sich auch den schwerverdaulichen Sound einlässt.

FAZIT: 20 Jahre nach der Gründung von Mork erfindet sich Mastermind Thomas Eriksen innerhalb seines angestammten Black-Metal-Kontexts neu. Das von Jörg Buttgereits filmischem Schaffen beeinflusste Album "Udåd" gemahnt an die allerersten skandinavischen Ein-Mann-Projekte und trägt trotzdem eine sehr eigene Kennung. Dass ein renommiertes Label diesen extrem kauzigen Nischenstoff herausbringt, zeugt von einem letzten Quäntchen Mut, der dann wohl doch noch auf der geschäftlichen Seite der Szene vorhanden ist. Andererseits haben Peaceville aber auch einen Klassiker-Backkatalog, mit dem sich das Unternehmen quasi von selbst tragen kann.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 693x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • 01. Den Evindelige Ende 3:06
  • 02. Bakenfor Urskogens Utkant 6:04
  • 03. Avgudsdyrker 6:44
  • 04. Blodnatten 6:46
  • 05. Den Virkelige Apokryf 4:12
  • 06. Vondskapens Triumf 5:25
  • 07. Kald Iver 6:32
  • 08. Antropofagens Hunger 6:52

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Udåd (2024) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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