Die weitläufige Atmosphäre, die schon der Opener „TMC“ erzeugt, schafft die eine oder andere Parallele zu Prog-Größen wie MARILLION oder auch PORCUPINE TREE.
Mit diesen Namen geht eine gewisse Erwartungshaltung einher, die zwar kaum erfüllt werden kann, aber auch nicht zwingend erfüllt werden muss. Denn ECHOFIELD schaffen mit ihrem selbstbetitelten Debüt eine kunstvolle Stimmung zwischen Komplexität und Gefühl.

Ja, die Musik ist progressiv, aber gerade in die Gitarrenarbeit, speziell in einigen Soli wie etwa im Opener „TMC“ fließt doch eine Menge Gefühl mit ein. ECHOFIELD gelingt es außerdem hervorragend, den Hörer auf eine Klangreise mitzunehmen.
So wird „Epic“ seinem Namen als fast reines Instrumental gerecht (es sind gerade einmal vier Zeilen Gesang in über zehn Minuten Spielzeit) und entwickelt sich zu einer spannenden Reise durch progressive Klanglandschaften. Dabei zieht, wie in allen Songs, vor allem die Gitarre die Aufmerksamkeit auf sich. Denn obwohl die Töne oft zurückhaltend das große Ganze ins Zentrum des Geschehens rücken, fallen die Saitenklänge in sämtlichen Nummern sehr fantasievoll aus und vermögen den Hörer nach und nach immer mehr mitzureißen.
Voraussetzung für diesen Effekt ist aber eine vorhandene Sympathie für langsame Songentwicklung. Denn mancher Moment zieht sich, trotz spielerischer Varianz, durchaus in die Länge. Darin liegt eine Menge Potenzial zur Entspannung des Geistes, wer aber auf der Suche nach kurzweiligem Hörgenuss ist, der wird mit diesem Album wohl weniger froh.

FAZIT: ECHOFIELD präsentieren sich mit ihrem selbstbetitelten Debüt als ausgereifte Fantasy-Progger mit Hang zum Gefühl. Damit ist „Echofield“ eine schöne Möglichkeit zur Entspannung des Geistes, die ihre Qualität vor allem während ablenkungsfreiem Lauschen offenbart.