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Außerwelt: Breath (Review)
Artist: | Außerwelt |
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Album: | Breath |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Black Metal und mehr |
|
Label: | Moment Of Collapse Records | |
Spieldauer: | 63:38 | |
Erschienen: | 02.10.2025 | |
Website: | [Link] |
Moment Of Collapse Records haben anscheinend ein Händchen für erlesene Kost aus dem erweiterten Post-Metal-Spektrum, dem sowohl CRANIAL als auch ihre deutschen Landsmänner von AUßERWELT angehören.
Vom Start weg sind zwei Dinge an dieser Langrille mit dem lakonischen Titel „Breath“ bemerkenswert: Einerseits die durchschlagskräftige Produktion aus heimischer Studioarbeit (Mix und Mastering stammen von Dennis Koehne), andererseits die Qualität der Songs selbst, welche derart professionell wirken, dass man der Band schlechterdings nicht abkauft, hier ein Debüt vorgelegt zu haben.
Was zeichnet die neun Nummern nun aus? Der Opener führt mit seiner typischen Post-Metal-Schlagseite eigentlich in die Irre, da AUßERWELT musikalisch deutlich breiter aufgestellt sind. Das zeigt sich schon, wenn nach einer kurzen cleanen Verschnaufpause das erste Blastbeat-Sperrfeuer (inklusive herzerwärmender Solo-Partie) losbricht. Effektvolle Dynamiken dieser Art finden sich auf der Platte zuhauf (etwa „The Long Goodbye“, „Whiteout Solace“ oder „In The Night’s Coating, We Contemplate Hope“). Sie setzen sich bei den Vocals fort, die meist garstig und manchmal hochmelodisch erklingen („Old Dreams Of The West“). Beide Sänger machen dabei einen sehr ordentlichen Job, lediglich die halbherzigen Zwischentöne (liebevoll „cleanes Geschrei“ genannt) fallen in den Augen dieses Kritikers geschmäcklerisch aus.
Insgesamt gehen hier kühne Songwriter ans Werk, für die in sich gekehrte Piano- oder Postrock-Einlagen („Finite/Solitaire“, „Eyes To The Sea“, beide rein instrumental) genauso selbstverständlich sind wie moshtaugliche Crustpunk-Schübe und heftige Post-Black-Metal-Eruptionen („Whiteout Solace“). Im Verlauf des Albums fordert man sogar die schwedische Black- und Death-Metal-Konkurrenz heraus. Die Riff-Attacken weisen einen gewissen Old-OPETH-Touch auf („Breath“) oder erinnern in ihren härtesten Momenten an die stillgelegten UNMOORED (man vergleiche das Hardcore-mäßig donnernde „Embers Touching Blackest Soil“). Das nimmt der Sache natürlich nicht den Unterhaltungswert und schmälert den Originalitätsanspruch der Band nur geringfügig. Zumal wenn im Songwriting-Prozess solch epische Brecher wie „While The Ruins Still Linger“ zu Tage treten.
FAZIT: AUßERWELTs Langspiel-Debüt „Breath“ macht klar, dass ein wenig aussagekräftiges Genre wie Post Metal nicht in der Eindimensionalität erstarren muss. Vielmehr wird jener Stil um Elemente aus Postrock, Crustpunk und Black/Death Metal erweitert. Herauskommt auf diese Weise ein musikalischer Cocktail, der trotz seiner Komplexität kurzweilige sechzig Minuten beschert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Old Dreams Of The West (7:52)
- 2. Breath (9:55)
- 3. The Long Goodbye (10:16)
- 4. Finite/Solitaire (1:50)
- 5. Whiteout Solace (6:05)
- 6. While The Ruins Still Linger (6:02)
- 7. Embers Touching Blackest Soil (9:20)
- 8. Eyes To The Sea (4:02)
- 9. In The Night’s Coating, We Contemplate Hope (8:19)
- Bass - Steffen Wolter
- Gesang - Manuel Klein, Kris Lucas
- Gitarre - Manuel Klein, Meredith Schmiedeskamp
- Keys - Kris Lucas
- Schlagzeug - Kris Lucas
- Transitions (2018) - 11/15 Punkten
- Breath (2025) - 11/15 Punkten
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