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Bergsvriden: I haggans afton (Review)
Artist: | Bergsvriden |
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Album: | I haggans afton |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Melodic Folk Black Metal |
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Label: | Dusktone | |
Spieldauer: | 34:00 | |
Erschienen: | 12.09.2025 | |
Website: | [Link] |
Aufgrund der Tatsache, dass die Hälfte der Stockholmer Folk-Metal-Combo MIDVINTERBLOT (sie umfasst insgesamt sechs Personen) ein eigenes Projekt namens BERGSVRIDEN aus der Taufe gehoben hat, welches sich an den Altvorderen des schwedischen Mid-Neunziger-Undergrounds orientiert, wirkt es auf den ersten Blick so, als würde man die Musik von WORMWOOD auf zwei verschiedene Bands verteilen. Das spricht natürlich einerseits für die Vielseitigkeit Letztgenannter. Andererseits ist erkennbar, dass ebenfalls eine jüngere Generation schwedischer Metalheads, zum Teil geboren in den Neunzigern, das Erbe von DISSECTION und Co. antritt.
BERGSVRIDEN, die jener Generation freilich angehören, fügen ihrer bislang dreiteiligen Langspiel-Diskographie mit „I haggans afton“ einen weiteren Eintrag hinzu, und leider wird man den Eindruck auf Albumlänge nicht los, dass es sich dabei um ein zweischneidiges Schwert handelt.
Weil immer wieder die Folk-Elemente der Hauptband durchschimmern, kann man dem Stockholmer Trio beileibe keinen stumpfen DISSECTION-Worship unterstellen. Viel eher lässt das durchaus solide Schweden-Gebretter, was Freunde von MÖRK GRYNING gleichsam aus der Reserve locken dürfte, in Kombination mit den schwedisch eingesungenen Vocals Erinnerungen an das ALLEGIANCE-Debüt „Hymn till hangagud“ wach werden (bei Unkenntnis unbedingt anchecken). Die traditionelle Natur des Klanggeschehens macht diesen Zusammenhang ebenso deutlich. Alles in allem erfüllen BERGSVRIDEN die Standards der hier relevanten Genre-Musik. Die Melodien können überzeugen, und zudem werden die Songs immer wieder durch akustische Einlagen aufgelockert, welche sodann in extremes Gitarrenspiel einmünden. Ein Lehrstück, da man auf diese Weise zu hören bekommt, wo der skandinavische Metal eigentlich herrührt.
Auf der Gegenseite lässt sich vermerken: Die folkigen Einsprengsel nehmen dem eh schon auf Melodie bedachten Black Metal mitunter das Bedrohliche, das Schroffe, das Kalte, was den offensichtlichen Vorbildern und den oben genannten Referenzen inhärent ist (wohl gemerkt: inhärent, ohne in der Musik den Bezug zum traditionellen Skandinavien zu negieren). Die Ambivalenz des Outputs setzt sich überdies beim Gesang fort. Das Trademark, in der Heimatsprache, zu singen in allen Ehren, nur wenn der Gedanke sich auftut, dass da Kobolde und Waldschrate Volkslieder ächzend ums Feuer tanzen, stößt das ein Stück weit sauer auf. Mütter und wohlerzogene Teenager mögen indessen erfolgreich davon vergrault werden.
FAZIT: Eigentlich überzeugen BERGSVRIDEN auf „I haggans afton“ in den harschen Parts noch am meisten, während sich das folkige Beiwerk manchmal zu dudelig und zu harmlos ausnimmt. Am Gesang mögen sich außerdem die Geister scheiden, das ist allerdings kein Dealbreaker. Schwerer wiegt da schon der Umstand, dass man nach halber Spielzeit (bei einer Gesamtdauer von etwas über 30 Minuten) schon alles gehört zu haben meint.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jord och sten (1:22)
- Helvetesritten (4:19)
- En ryslig haggas spel (4:08)
- I ottan de döda sjunga (3:09)
- Vår Bergakung och troll (5:10)
- En best till sjöss (4:46)
- Kråkans domän (4:01)
- De skugglika (5:03)
- Ödemark och dimma (2:02)
- Bass - Stefan Stolica
- Gesang - Sten Oskar Johansson, Anton Tordås, Stefan Stolica
- Gitarre - Anton Tordås
- Schlagzeug - Anton Tordås
- Sonstige - Anton Tordås (Akkordeon), Stefan Stolica (Flöte)
- I haggans afton (2025) - 9/15 Punkten
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