Die Norweger LÜT legen mit ihrem neuen Longplayer „Lüt“ ein weiteres gitarrenlastiges Punk- / Alternative-Rock Album in ihrer Muttersprache vor. Und das taugt der Musik durchaus, da es dem durchweg punkigen Vibe der Songs - zumindest für unsere Ohren - eine interessante, fremde Färbung verleiht.

Einen kleinen sprachlichen Bruch gibt es allerdings, wenn kein geringerer als BELA B die Jungs bei dem Song „Glücksschmied“ gesanglich und textlich unterstützt. Aus deutscher Sicht ein punkiger Ritterschlag.
Auch sonst ist auf dem Album auch musikalisch viel los und so wird die Punk-Grundstimmung auch mal durch Elektropop- und Shoegaze-Elemente angereichert („Komfortsona“). Oder es werden, wie in „Perfekt Liv“, folkloristische Klänge angestimmt, bevor der Gitarrenpunk-Zug wieder lospoltert. Aber auch fürs Herz bzw. dessen Schmerz ist was dabei, wie die traurig-wütende Surf-/Garage-Nummer „Bindingstid På Livstid“.

Mit der Abschlussnummer „Karusellen“ werden wir dann nochmal auf die Kernkompetenz der Norweger (im wahrsten Sinne des Wortes) eingenordet: Eingängiger, massenkompatibler Punk mit viel Spaß, Liebe für Melodie sowie musikalische Details. Und hohem Mitsingpotential - wenn man denn Norwegisch kann (oder nach ein paar Bier glaubt, es zu können).

FAZIT: Die norwegischen Punkrocker LÜT zocken sich in ihrem gleichnamigen Album „Lüt“ gut gelaunt durch zehn moderne, knackige Punkrock-Nummern mit hohem Spaß-Faktor. Und wer Norwegisch lernen möchte, um die launigen Texte zu verstehen, ist hier auch bestens aufgehoben.