Angesichts der Stimmfarbe von Matthias Braun kommt der Hörer nicht umhin eine gewisse Nähe zu DISTURBED in der Musik von SURRENDER THE CROWN zu erkennen.
Dass die Saarländer darüber hinaus einen ähnlich modernen Weg in Sachen Sound gehen, legt diese Stilreferenz natürlich nahe.

Aber das Quartett kupfert beileibe nicht ab, obwohl Stücke wie „Destrvtion Is Yovr Name“ oder „Signal In The Noise“ fast eins zu eins aus dem Modern-Metal-Baukasten von David Draiman und Co. übernommen worden zu sein scheinen.

Mit „Belong“ und „Trigger The Shift“ zieht eine tiefgehende Melancholie in die Musik ein, wozu das etwas dunklere Timbre des Gesangs hervorragend passt und bisweilen an eine Band wie CREED gemahnt.

Diese Stilreferenz ist auch in puncto Radiotauglichkeit ein passender Vergleich. Denn ähnlich wie bei Mark Tremontis Truppe lassen sich die Wurzeln im Bereich der Rockmusik immer noch ausmachen (etwa wenn manches Gitarrensolo zugleich gefühlvoll und doch griffig ausfällt) und das, obwohl ein Stück wie „Trigger The Shift“ nach einmaligem Hören zuckersüß im Ohr festsitzt.

Allerdings wird hier eben auch Wert auf griffige Gitarrenriffs und bisweilen knackige Grooves gelegt, die einem Stück wie „Toe The Line“ (trotz stimmiger Dynamik) eine drückende Metal-Kante verpassen.
„We Need Yov Here“ und „Gviding Lights“ geben sich am Ende gleichsam eingängig und knackig groovend, womit das Gros der Stilelemente von SURRENDER THE CROWN gebündelt wird.

FAZIT: SURRENDER THE CROWNs „Travails“ bietet moderne Rockmusik mit leicht metallischer Legierung, die dem einschlägigen Radiosender aber nicht zu sauer aufstoßen dürfte. Denn Melodien und Dynamik in Sachen Songwriting sind zu genüge vorhanden, ebenso wie der Pathos in Sachen Optik und Musik nicht zu kurz kommt.