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Interview mit Satan's Pilgrims (10.02.2013)

Satan's Pilgrims

Kurz und knapp mit dem Pilgern von Satan ...

Ihr seid schon gut 20 Jahre im Rennen. Welche Hoch- und Tiefpunkte verzeichnete eure Karriere bislang?

Als wir anfingen, konnten wir uns vor Freude kaum bremsen. Kurz darauf kam "Pulp Fiction" in die Kinos, und mehrere Labels baten uns, für sie Platten zu machen, also unterschrieben wir einen Vertrag ohne Exklusivanspruch mit zwei Firmen, Estrus und eMpTY, die sich dazu bereiterklärten. Hätten wir uns nur auf ein Label beschränkt, wären in den neunziger Jahren vielleicht nur zwei oder drei Alben von uns herausgekommen, nicht fünf. So oder so war es aber eine tolle Zeit, um Surf-Musik zu spielen. Wir gingen häufig auf Tournee und zogen eine Menge Leute. Zwar lebt die Szene auch heute weiter, aber es ist viel schwieriger geworden, mit deiner Musik auf Reisen zu gehen. Was uns ebenfalls besonders ehrte, war die Anerkennung, die man uns hier zu Hause in Portland entgegenbrachte. Immerhin waren wir damals nicht die einzige gute Band in Oregon, zumal viele international von sich reden machten, beispielsweise Dead Moon, die aber wiederum nur eine kleine Nummer in der Stadt waren.
Zu den Tiefpunkten: Pannen auf dem Highway hatten wir öfter als einmal und weit weg von zu Hause, weshalb wir Gigs absagen mussten und so weiter. Zur Jahrtausendwende hin brachen auf einmal so gut wie alle Auftrittsmöglichkeiten für uns weg. Wie aus heiterem Himmel hatte niemand mehr Lust, sich eine Live-Band anzusehen, besonders keine mit Musik wie unserer im Programm.

Wie weit wollt ihr noch gehen mit der Band?

Ich glaube, wir haben als Gruppe alles erreicht, was in diesem Bereich möglich ist. Sicherlich würden wir gerne mehr Alben verkaufen, aber eigentlich sind wir schon zufrieden damit, welche aufnehmen zu können und auf Zuhörer zu stoßen. Das verblüfft uns ehrlich gesagt immer noch, weil wir als Party-Band begonnen haben, deren Scheiben zufälligerweise auf Zuspruch stießen. Wir lieben es, im Studio zu tüfteln, was einen zusätzlichen Bonus darstellt. Allerdings würden wir gerne noch an Orten auftreten, die wir bislang nicht beackert haben, etwa Südamerika oder bestimmte Gegenden in Asien.

Wie genau schreibt ihr eure Songs: steht zuerst eine Melodie, ein Riff oder Rhythmus?

Je nachdem. Manchmal schreiben einige von uns gemeinsam, insbesondere Dave, Scott und gelegentlich John. Es gibt aber niemanden, der sich gänzlich enthält, und jeder hilft mit, wenn es darum geht, Ideen in vollständige Songs zu münzen. Sie beruhen entweder auf einer Melodie oder einem Rhythmus, aber ich würde sagen, generell steht am Anfang ein treibender Beat. Da unser Drummer Ted jetzt in Memphis lebt und uns in Portland zurückgelassen hat, tauschen wir uns über MP3 beziehungsweise per E-Mail aus, was auch irgendwie gut funktioniert. Auf diese Weise entstand "Psychsploitation"; als uns Ted hier besuchte, konnten wir gleich loslegen, weil jeder die Grundzüge der Stücke kannte, sodass die Aufnahme innerhalb von wenigen Tagen über die Bühne ging.

Könnt ihr euch vorstellen, einen Sänger zu engagieren?

Na ja wir haben schon in Bands mit Sängern gespielt, aber die Antwort lautet nein, haha!

 Dann bleibt also auch in Zukunft alles beim Alten. Vielen Dank!

Andreas Schiffmann (Info)
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