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Interview mit Venomous Maximus (17.12.2012)

Venomous Maximus

Gregg Higgins ist ein hartmetallischer Überzeugungstäter und gibt uns interessante Antworten auf Fragen rund um seine Band, die in Underground-Jahrespolls gegenwärtig zu Recht gut abschneidet.

Warum klingt ihr so, wie ihr klingt, und nicht anders?

Unsere Geschmäcker decken sich, bloß kommen wir alle aus unterschiedlichen Richtungen. Ich stehe auf alles zwischen Black Metal und Siebziger-Rock. Christian und Trevi kommen vom Punk und klassischen Metal, wohingegen Bongo Drums in Country Bands der Nashville-Szene gespielt hat. Wir mögen auch New Wave und Soundtracks oder ähnliche Instrumental-Mucke. All dies zusammen ergibt halt unseren Sound.

Woher rührt euer Name?

Von einem Soldaten-Tattoo aus den Sechzigern von Norman Keith Collins. Der Mann, der es sich stechen ließ, hatte ein bisschen zu viel vom Krieg gesehen und es hinterher nicht verarbeiten können. Ich denke dabei an Animal und Bunny aus "Full Metal Jacket"; es spiegelt den Charakter der Band wider.

Bezieht sich "Father Time" auf "Dream Again"?

Weder noch. Wir wussten, dass wir zwei ruhige Stücke wollten, um das Klangbild ein wenig aufzulockern und gleichzeitig den notwendigen Fluss zu wahren.

Ist "Moonchild" eine Fantasiefrau oder real?

Ich kombiniere beides. Mein Mondkind ist eine reale Person aus meiner Vergangenheit, die mir oft im Traum wiederbegegnet. Wahrscheinlich versucht sie dadurch, mit mir zu kommunizieren. Jeder kennt so etwas: den Geist der Nach, der dir ins Ohr flüstert und dich einschlafen lässt, aber meiner hat sich in mich verliebt und will eigentlich, dass ich wach bleibe. Ich finde, jeder Mensch strickt sich ein eigenes Gespinst aus Fantasie und Wirklichkeit, um mit dem Unwägbaren fertigzuwerden.

"Battle For The Cross" hat mit den Kreuzzügen zu tun ...

Nein, da hast du dich getäuscht, aber das war so gedacht. Viele Metal-Bands verwenden diese Thematik, weil sich Hardrock generell besser mit der europäischen Kultur in Verbindung bringen lässt, denn dorther stammt auch die klassische Musik. Meiner Meinung nach wird in Europa der beste Heavy Metal gemacht, aber wie dem auch sei: Dieses Stück behandelt die persönliche Kreuzigung eines jeden; wir alle belügen uns selbst und zerstören unsere Leben, haben aber nichts besseres zu tun, als andere dafür verantwortlich zu machen. Der Song dreht sich darum, für Ideale einzustehen und das zu verteidigen, was einem wichtig ist.

Du tätowierst; erzähl mal ...

Angefangen habe ich mit Gitarren als Motiven, also darf man sich mit Hinblick auf mein Musikerdasein fragen, ob zuerst die Henne da war oder das Ei. Jedenfalls beeinflusst meine Arbeit die Band mit am stärksten überhaupt. Ich sehe ein Gesicht der Menscheheit, das anderen verwehrt bleibt: Schmerz und Opfer. Deshalb sehe ich mich dazu gezwungen, Kulturen und Relgionen zu studieren, was wohl eine lebenslange Aufgabe darstellt.

Ihr pflegt ein okkultest Image - im Ernst?

Natürlich. Ich finde, das hebt unsere Band von anderen ab. Erstens war das Okkulte schon immer ein Teil des Rock 'n' Roll, zweitens hat es wiederum nichts mit Satan zu tun, also ist es wie Punk - kein Sound, sondern ein Lebensgefühl. Es gibt Antworten auf uralte Fragen.

"Path Of Doom" ragt textlich heraus, wiewohl den Titel schon andere Bands verwendet haben ...

Der Song ist so griffig ausgefallen, weil wir der Musik an sich damit einen Tribut zollen möchten - dafür, dass wir, während wir aufwuchsen, Zuflucht beim Heavy Metal fanden, einen alternativen Lebensstil.

Wohin führt der euch noch?

Auf diesem Wege weiter, nur dass wir immer besser werden. Wir gehen auf Tournee, schreiben neue Songs und legen es darauf an, unseren Heavy Metal auch in seine Heimat zu tragen, nach Europa.

Wir warten und freuen uns darauf, vielen Dank!

Ich habe zu danken, wir sehen uns.

Andreas Schiffmann (Info)
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