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Interview mit Texxxas (24.12.2012)

Texxxas

Dave Ellington, unser Mann am anderen Ende der Transatlantikleitung, legt die Karten bezüglich seiner Triple-X-Band auf den Tisch.

Ich mache schon Musik, seit ich denken kann und stehe seit 1992 regelmäßig auf einer Bühne. Die erwähnenswerten Bands, denen ich angehörte, sind wohl KRULLUR zu Beginn der Neunziger und BOWEL von 2002 bis 2011. Erstere rocken nach wie vor auch ohne mich, und auch letztere werden niemals sterben. Ich schätze mich glücklich, für mehr nationale und internationale Acts eröffnet zu haben, als ich aufzählen kann.

Warum die drei X im Bandnamen?

Zuerst war es nur eins, doch da machte uns diese schottische Pop-Band einen Strich durch die Rechnung, also fügten wir zwei weitere X hinzu, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. das ist für echte Texaner, die sich etwas auf ihren Bundesstaat einbilden, umso bescheuerter, denn was verstehen Schotten schon davon? Andererseits ergab die Änderung für uns den netten Nebeneffekt eines ziemlich markanten Logos. Uns stilistisch einzuordnen halte ich für schwierig; in der Vergangenheit hieß es hin und wieder einfach, wie spielten "heavy shit". Wir haben uns nie hingestellt und beschlossen: "Hey, lasst uns Death Metal spielen, Doom oder was auch immer". Jeder von uns spielt und hört schon so lange Musik; TEXXXAS ergibt sich einfach, wenn wir drei zusammenkommen und Krach schlagen. Was unsere Einflüsse angeht, so stammen diese aus verschiedenen Genres, denn gute Musik gibt es überall. Werfen wir einfach einmal SPACEBOY, AUTOPSY, DEATH und DYSTOPIA in den Raum.

Wer ist "Crackhead Dave"?

Eben ein Süchtiger, den ich aus jeder Kneipe schmeißen musste, in der ich bisher arbeitete. Irgendwann ließen wir ihn einfach gewähren, doch dann buchtete man ihn ein, weil er in einer Kirche geklaut hatte. Irgendwann war Dave einmal ein ehrlicher Mensch, aber das Crack und die Umstände, die sich durch den Konsum ergeben, haben ihn kaputtgemacht. Wir nannten ihn auch "Flower Man", weil er Blumen verkaufte, um Geld zu beschaffen. Seine Polizeiakte sieht aus wie ein Studentenordner im höheren Semester: über 100 Mal wurde er festgenommen - für alles mögliche, was man sich vorstellen kann.

Der Text von "Wash Of Death" lässt mich an Eskapismus denken ...

Wovon er aber definitiv nicht handelt. Es ist der zweite Teil einer Story, die wir um Conan gestrickt haben, insbesondere den Film "Der Zerstörer". Mehr steckt nicht dahinter; wir lieben Robert E. Howard und seine Nachfolger, etwa Robert Jordan. Howard stammte ja aus Texas und vollendete sein Werk, als er noch keine 21 Jahre alt war - genialer Kerl aus einer genialen Gegend.

Wer ist euer "Messenger Of The Gods"?

Wieder niemand wirkliches, sondern eine weitere Story, die zum Song wurde. Dieser beruht auf Luigi Cozzis "Herkules"-Adaption, die sich arg vom griechischen Original unterscheidet. Generell sind wir deutlich von Horror und Fantasy geprägt worden. "Werewolf" zum Beispiel wurde von John Landis' Klassiker "American Werewolf in London" beeinflusst, logo.

"Montrose" handelt aber nicht von der gleichnamigen Band beziehungsweise deren Gitarrist, oder?

So heißt der Bezirk hier in Houston, aus dem wir kommen.

Wo liegen eure Ziele mit TEXXXAS?

Wir genügen uns selbst, mehr nicht. Ich meine, wir spielen Gigs oder gehen auf Tournee, wenn und wann wir Lust dazu haben - und nur dann. Der Marketing-Machinerie fügen wir uns nicht, denn die ist nichts weniger als seelenlos. Demzufolge jammen wir einfach weiter, nehmen auf, lesen viel und sehen uns Filme an ... und dann wieder von vorne. Nächstes Jahr gibt es eine LP und einen neuen Release namens "The Stars At Night".

Wir sind ganz Ohr, vielen Dank!

Andreas Schiffmann (Info)
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