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Blindead: Autoscopia: Murder In Phazes (Review)

Artist:

Blindead

Blindead: Autoscopia: Murder In Phazes
Album:

Autoscopia: Murder In Phazes

Medium: CD
Stil:

Post Metal / Sludge Metal

Label: Foreshadow Music / Deadline Records
Spieldauer: 60:14
Erschienen: 06.10.2008
Website: [Link]

Wow, was für eine niederdrückende Walze von einem Album! BLINDEAD aus Polen haben mit „Autoscopia: Murder In Phazes“ ihr zweites Werk veröffentlicht und produzieren einen schwarzen Post Metal-Strudel, der mit zähflüssigen, tonnengewichtigen Sludge-Einflüssen schwer auf den Ohren und der Seele liegt. Man musiziert hier klar in der Tradition von ISIS, CULT OF LUNA und NEUROSIS, auch wenn der Opener mit seinem dunklen, beschwörenden und wirklich großartigen Klargesang noch unterschwellige Gothic-Ambitionen zeigt, die aber schon bald wieder verfliegen. BLINDEAD arbeiten zum Großteil mit entfesselten Growls, in denen Verzweiflung, Wut und Schmerz tönen, dass es einem immer wieder eiskalt die Wirbelsäule runter rinnt. Hier können sich all die Durchschnittsgrunzer diverser Death Metal-Bands mal eine Scheibe abschneiden und lernen, wie auch extreme Vocals mit Ausdruckskraft und Variabilität hervorgebracht werden können.

Das Sextett, das semi-prominent mit Havoc (ex-BEHEMOTH) an der Gitarre besetzt ist, erzeugt die genretypische „Wall-Of-Sound“, ist stellenweise beängstigend heavy (man lausche mal dem Anfang von „Phaze II: Phenomena“), schwelgt in repetetiven Mustern, die manchmal etwas arg in Richtung Eintönigkeit tendieren und legt mit megatonnenschweren Drums ein knochenbrechendes Fundament. Oft wirkt dies erdrückend und aufgrund seiner Undurchdringlichkeit auch ermüdend, aber BLINDEAD kriegen meistens wieder die Kurve, erschaffen atmosphärische Soundscapes und echte Spannungssteigerungen, wie z.B. beim sich langsam ankündigenden und regelrecht rauschhaften Finale von „Phaze III: Blood Bond“. Wenige gesprochene Passagen und flirrende, fast experimentelle Gitarren („Phaze III: A Nice Night For A Walk“ [sic]) sind wie Schwimmreifen in einer kochenden, schwarzen See.

FAZIT: „Easy Listening“ ist was anderes – und das ist gut so. BLINDEAD erschaffen mit „Autoscopia: Murder In Phazes“ ein knochenhartes Post/Sludge Metal-Album, das negative Energien kanalisiert und – die richtige Stimmung vorausgesetzt – regelrecht reinigend wirkt. Fans von NEUROSIS und ISIS bis zu CULT OF LUNA besorgen sich dieses Teil umgehend. Wer diesen Stil bisher nicht mochte, wird auch von BLINDEAD nicht bekehrt werden. Als Einstiegsdroge ist dieses Album eher nicht zu empfehlen, weil den Polen noch ein klein wenig das Geschick fehlt, aus erdrückenden Soundmassiven echte Songs zu erschaffen.

Nils Herzog (Info) (Review 4017x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Phaze I: Enlightenment
  • Phaze I: Abyss
  • Phaze II: Symmetry
  • Phaze II: Phenomena
  • Phaze III: Blood Bond
  • Phaze III: A Nice Night for a Walk
  • Phaze IV

Besetzung:

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