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Robbie Dupree: Time And Tide (Review)

Artist:

Robbie Dupree

Robbie Dupree: Time And Tide
Album:

Time And Tide

Medium: CD
Stil:

West Coast Fusion Rock

Label: Zink Music
Spieldauer: 41:29
Erschienen: 12.05.2008
Website: [Link]

Sonnenuntergang. Du stehst am Tresen einer Strandbar, eine milde Brise lässt Palmblätter sachte wehen, das Murmeln gut gelaunter Menschen umrahmt diesen lauen Abend, zwei gekühlte Cocktails mit Zuckerrand am Glas stehen vor dir. Die Frau deines leicht zu schmelzenden Herzens lässt zwar noch auf sich warten, doch im Hintergrund läuft leise Musik und lässt auf sehr angenehme Weise die Wartezeit vergehen. Du fragst den Barkeeper hinterm Tresen, wer sich denn da so entspannt durch sein Repertoire säuselt.

„ROBBIE DUPREE; “Time And Tide”. Sein erstes Album seit fünf Jahren.”
„Klingt gut. Und ich meine nicht nur den Sound.“
“Klar, der Mann hat schließlich ein paar exzellente Musiker um sich geschart und versteht was von seinem Handwerk. Immerhin hat er mal einen Grammy gewonnen.“
„Das ist aber schon ein paar Jahrzehnte her. Außerdem werden Grammies auch für den letzten Mist vergeben.“
„Mag sein. Aber Dupree hat’s verdient. Hat er doch meist ein gutes Gespür für nonchalante Melodien, die spannend genug sind, dass man nicht wegdöst.” Wie zur Bestätigung wippt der Barmann mit den Füßen und schnippt lässig die Finger. „Und er hat den Blues. Hör’ dir nur mal sein Harmonikaspiel auf „Lucky“ an.“
„Stimmt. Die Gitarre ist auch nicht schlecht.“
“Yep. Außerdem geben die filigrane Percussion und das präzise Drumming dem Album ein wohlgeformtes Rückgrat. Vor allem im Zusammenhang mit David Sancious feiner Tastenarbeit ist das der reine Genuss.“
Du widersprichst natürlich nicht. Der Mann hat vollkommen recht. Aus den Augenwinkeln siehst du SIE am Eingang der Bar stehen.
„Können wir noch ein paar Eiswürfel für unsere Cocktails bekommen?“
„Klar“, sagt der Barkeeper, und während er sich umdreht, das Eis aus dem Froster zu nehmen, klaust du die CD aus dem Player. Für später. Mit einem Lächeln auf den Lippen gehst du der Kapitänin deines Herzens entgegen. Ein guter Tag geht zu Ende und eine noch bessere Nacht nimmt ihren Anfang.

FAZIT: „Time And Tide“ ist vermutlich die beste Platte, die Steely Dan NICHT aufgenommen haben. Mit seinen exzellenten Begleitmusikern bietet ROBBIE DUPREE einen entspannten, aber spannenden Hörgenuss, der sein Feld gediegener Westcoast-Musik mit genau richtigem Fusion-Anteil, wohl zu beackern weiß. Steely Dan sind wie erwähnt nahe, ebenso die Steve Miller Band in ihren besten Momenten („Mystery World“). Insgesamt weht ein Hauch gepflegtester 80er Jahre Bar-Atmosphäre über dem, mit einundvierzigeinhalb Minuten nicht gerade üppig gefüllten, Album. Aber wie sagte ein kluger Mann: „Besser 40 Minuten Kurzweil, als 80 Minuten prall gefüllte Ödnis.“ Stück eins, der Song mit dem Police Titel „Wrapped Around Your Finger“ klingt gar wie eine kleine Hommage an Blue Nile. Wird eine Täuschung sein, denn welcher Amerikaner widmet sein Augenmerk schon kultigen, aber nicht besonders populären Schotten, die „Tinseltown In The Rain“ besingen und nicht die Westküste im spätsommerlichen Dämmerlicht? Dieses Auftaktniveau halten nicht alle Songs, ab und an plätschert es, wie in „Sugar Tree“, etwas zu salopp vor sich hin. Trotzdem ist „Time And Tide“ ein cooler Longplayer, der nicht nur zum Chillen einlädt.

Jochen König (Info) (Review 4069x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Wrapped Around Your Finger
  • Mystery World
  • Lucky
  • Sugar Tree
  • Blue Monday
  • Secret Love
  • Knocking On The Gates Of Eden
  • Satisfied
  • Judgment Day

Besetzung:

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