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Marching Mind: Marching Mind (Review)

Artist:

Marching Mind

Marching Mind: Marching Mind
Album:

Marching Mind

Medium: CD
Stil:

Hard Rock / Grunge / Prog

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 52:07
Erschienen: 25.06.2010
Website: [Link]

So recht möchten Form und Inhalt nicht zusammenpassen. Versprechen MARCHING MIND mit ihrem Namen und den Illustrationen noch Cyber-Tech-Mären und epische Geist-in-der-Maschine-Diskurse, so läuft die Musik wider aller Wahrscheinlichkeit ganz und gar entgegengesetzte, ja eigentlich unvereinbare Wege: sie besucht Grunge und Hard Rock. Und nun stelle man sich mal ein paar Jungs in RUSH-Shirts vor, die in ihrer Garage auf der Haube eines alten Ford Meteor Baujahr '76 sitzen und ihre Instrumente scheppern lassen. "My name is Monami .7153", lautet die erste Zeile, geröhrt wie ein wahrer Garage Rocker… aber Monami muss wohl so eine Art digitaler R2-D2 sein und irgendwie wird da von komplexen Dingen gesungen, die mit dem ungeschliffenen, rohen Sound ihr Spielchen treiben. Was soll das?

Wahrlich muss man aufgeschlossen sein, um mit MARCHING MIND warm zu werden. Der Prog-Anteil setzt sich dadurch frei, dass simple Drei- und Vierakkorder vereinzelt auf Dissonanzen stoßen: die Texte sicherlich zum einen, außerdem noch die teils unharmonisch eingesetzte Gesangslinie von Jeremy Tardif und genrefremde Elemente wie ein plötzlich auftauchender Kirchenchor.

Wer mit den rockigeren Momenten von YES und RUSH, bei letzteren vor allem "Vapor Trails" befreundet ist, dem wird der Einstieg in die Platte bedeutend erleichtert. Vor allem über die furztrockene Phase der ersten beiden Songs kann eine gewisse Vorliebe für straighte Riffs ohne Synthesizer-Aufweichung hinweghelfen. Gerade in der Startphase fällt die dünne (Eigen-)Produktion schwer in die Beurteilung, während Tardif seine merkwürdig unmelodischen Refrains ins Mikrofon krächzt.

Die ersten markanten Hooklines fallen in "Forgotten Face" und erst hier beginnt die Sache, interessant zu werden. Plötzlich schummeln sich immer wieder kleinere "Aha"-Momente ein, die noch wenige Minuten zuvor undenkbar gewesen wären. Nochmal später mischen sich die ersten futuristischen Klangebenen ein ("Shattered Helm"), so dass dem Inhalt endlich Rechnung getragen wird. Entsprechend kippen die Kanadier nach und nach einen Sack kleiner Überraschungen über dem Konsumenten aus, von frickeligen Soli über einsetzende Pianopassagen, die massiv an THE PAX CECILIA erinnern. Der erdige Hard Rock bleibt allerdings immerzu präsent, damit die Überraschungen ihre Frische behalten.

FAZIT: Progressives für alle, die sonst dem Groben frönen: MARCHING MIND scheinen von halbstündigen Epen nicht viel zu halten und liefern stattdessen einen in Grunge und Hard Rock verwurzelten Ansatz, der konsequenterweise aber eben nicht auf proggige Themen verzichtet. So trägt "Luminous Descent" beispielsweise den Untertitel "Part IV of the Tower Chronicles" und deutet somit auf ein konzeptionelles Flechtwerk hin, benötigt aber nur rund 6 Minuten, um alles zu sagen, was nötig ist. Leider erleichtern der zähe Klang und die stumpfen Riffs den Zugang nicht gerade; man muss sich MARCHING MIND schon schwer erarbeiten. Anschließend wird man belohnt, aber nur unter Vorbehalt wird sich der Silberling dauerhaft im CD-Spieler behaupten können.

Erhältlich über www.justforkicks.de

Sascha Ganser (Info) (Review 4240x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Data Complex
  • The Way Out
  • Forgotten face
  • Mission
  • Shattered Helm
  • The Harbinger
  • Placid Ascension
  • A Temporary State Of Balance
  • Luminous Descent
  • Awakening

Besetzung:

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