Partner
Services
Statistiken
Wir
Moondog: Moondog (Review)
Artist: | Moondog |
|
Album: | Moondog |
|
Medium: | LP | |
Stil: | Klassik / Früher Avantgarde |
|
Label: | Prestige | |
Spieldauer: | 31:20 | |
Erschienen: | 1956 | |
Website: | [Link] |
MOONDOG ist das Synonym von LOUIS THOMAS HARDIN, einem 1916 in Kansas (USA) geborenen Komponisten, der in seinem 16ten Lebensjahr durch eine Explosion erblindete und 1999 in Münster (Deutschland) verstarb. Seit den späten 40er Jahren bis 1974 lebte MOONDOG als Straßenmusiker und Dichter in New York City und wurde so bekannt, dass angeblich das Hilton Hotel seine Adresse mit "gegenüber von MOONDOG" veröffentlichte. Als Zeitgenosse ARTUR RODZINSKIs lernte MOONDOG unter anderem LEONARD BERNSTEIN und IGRO STRAWINSKI kennen. "Moondog" ist sein zweites Album, erschienen 1956.
Unbetrachtet des historischen Werdegangs ist "Moondog" nicht Musik im ursprünglichen Sinne, sondern ein avantgardistisches Experiment! Ein Versuch, das gleiche Melodieelement auf unterschiedlichste Art und Weise einzufangen und einigermaßen wohlklingend auf LP zu pressen. Hierfür verwendet MOONDOG die folgenden Instrumente/Geräusche in gespielter Reihenfolge: Klavier, Rasseln, Ratschen, Handtrommeln, Babyweinen, Japanischer Frauengesang, Vogelgezwitscher und lauteres Gekreische, Geigen, Zithern, einen lauten Gong, Buschtrommeln, eine Streckbank oder etwas Ähnliches, Flöten, Löwengebrüll (heruntergeregelt), evtl. auch ein Didgeridoo, Froschquaken, Grillenzirpen, Bratsche, Keyboard, Fußglöckchen (solche, die beim Tanzen genutzt werden), eine weibliche Tanzanweiserstimme, Tanzbewegungen (Kleidungsrascheln), Cello, Meeresrauschen, bayrisch angehauchtes Löffeln, Flaschenschlagen, Blechrasseln und zu guter Letzt Straßengeräusche mit gesprochener Sprache und Verkehrsgeräuschen im Hintergrund.
Sich selbst als Klassizist bezeichnend, sind doch die klaren Anfänge des Avantgarde bei MOONDOG zu erkennen. Und wenn man sich die "exotischeren" Stücke wie "Oo Debut" oder "Tree Trail" der Scheibe anhört, sieht man die dünnen aber starken Bänder, die bis in die heutige Zeit reichen: FANTOMAS, TORTURING NURSE oder auch DROON nutzen unterschiedliche Elemente in ihrer Musik, die nicht weit von dem abweichen, was MOONDOG zur damaligen Zeit schon nutzte. In der heutigen Zeit allerdings ist MOONDOGs Musik nunmehr als historisches Werk zu betrachten, da die Entwicklungen in elektronischer, folkloristischer, klassischer und auch rockiger Form inzwischen ihre Lehren aus den frühen Lektionen anderer gezogen haben.
FAZIT: Als historisches Werk im Avantgarde interessant, jedoch durch die neue Musik überholt. "Surf Session" mit seinen 7 Minuten ist als Anhörtipp für Klassikliebhaber zu empfehlen, ansonsten jedoch hat man ähnliche Klänge entweder schon Dutzende Male gehört, oder aber der Avantgarde ist zu weit weg vom täglichen Hören, als dass man "eben mal kurz" hineinschnuppern könnte. Hier ist keine Wertung im Sinne von gut oder schlecht möglich, nur das Prädikat "Interessant" dürfte MOONDOG nach so langer Zeit noch gerecht werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Caribea
- Lullaby
- Tree Trail
- "Death When You Come To Me"
- Big Cat
- Frog Bog
- To A Sea Horse
- Dance Rehersal
- Surf Session
- "Trees Against The Sky"
- Tap Dance
- Oo Debut
- Drum Suite
- Street Scene
- Sonstige - Louis Thomas Hardin (alle)
- Moondog (1956)
-
keine Interviews