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The Destiny Program: Gathas (Review)

Artist:

The Destiny Program

The Destiny Program: Gathas
Album:

Gathas

Medium: CD
Stil:

Melodic Alternative Metalcore

Label: Bastardized Recordings
Spieldauer: 56:53
Erschienen: 23.04.2010
Website: [Link]

Trotz bereits drei veröffentlichter Alben waren mir THE DESTINY PROGRAM bisher kein Begriff. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, denn für gewöhnlich kann man mich mit allem jagen, was das Anhängsel „-core“ trägt. Doch diese Band klingt anders, zumindest auf dem vorliegenden vierten Werk „Gathas“. Man kann sie keinesfalls zum reinen Hardcore, noch so Recht zum so genannten Metalcore zählen. Dafür sind die dort typischen skandinavischen Einflüsse nicht präsent genug, auch wenn man prinzipiell tatsächlich Elemente aus Metal und Hardcore vermischt. Ungewöhnlich wirkt vor allem die Gitarrenarbeit: Sebastian Formella spielt seine verzerrte E-Gitarre größtenteils fast wie eine akustische. Anstatt nur Riffs mit Powerchords zu zocken, die im reduzierten Zwei-Finger-Verfahren lediglich Grundton und Quinte abdecken, spielt er oft volle Akkorde mit jeder Menge Harmonien, entweder gezupft oder ungedämpft durchgeschlagen. Man kann sich das auch so vorstellen: Den Großteil des Materials könnte man problemlos in Unplugged-Versionen umwandeln, ohne sie anders arrangieren oder spielen zu müssen, einfach indem man der Gitarre die Verzerrung nehmen würde. Dadurch wirkt die Musik trotz eines insgesamt recht heftigen und aggressiven Sounds sehr melodisch, wohlgemerkt ohne dass klassische Leads eingesetzt werden. Stattdessen sorgt der Mann an den sechs Saiten quasi ganz alleine mit seinen Akkorden gleichzeitig für kraftvolle Riffs, packende Melodien und auch stimmungsvolle Passagen und einen gewissen Touch Melancholie.

THE DESTINY PROGRAM klingen jedoch keinesfalls kommerziell oder leicht zugänglich. Dafür sorgt schon allein Sänger Johannes Formella, der die meisten Tracks mit markerschütterndem Gebrüll „verziert“. Das ergibt in Verbindung mit der Gitarrenarbeit eine originelle Mischung, und man muss auch anerkennen, dass die Band nicht den leichten Weg gegangen ist. Denn mit dem typischen Wechsel aus aggressiven Strophen und melodischen Refrains hätte man sich problemlos in der Nähe von Bands wie KILLSWITCH ENGAGE positionieren können (was z.B. von dem alternativ angehauchten „Plagiarism Commission“ angedeutet wird). Stattdessen wird die klare Stimme eher sparsam eingesetzt, wodurch der Gesang allerdings auf Dauer zu eindimensional und ermüdend wirkt. Zumal das Album auch einfach zu lang geraten ist: Anstatt 15 Tracks hätten auch acht echte Kracher genügt. So gibt es zwar einige richtig mitreißende und packende Nummern wie „Avesta“ oder „Trivial Commodity“, und mit „Road To A Recent Passage“ oder „Convention And Predictability“ wagt man sich gar in fast balladeske Gefilde. Doch nicht jeder Song wirkt schlüssig und insgesamt ähnelt sich das Material zu sehr. Bei einem kürzeren Album wäre sicher nicht so deutlich aufgefallen, dass der Gesang nicht wirklich mit der Tiefe und Vielschichtigkeit der musikalischen Vorlage mithalten kann.

FAZIT: THE DESTINY PROGRAM können sich mit „Gathas“ deutlich im Veröffentlichungswust hervorheben und faszinieren vor allem durch die originelle, melodische Gitarrenarbeit. Man muss der Band hoch anrechnen, auf der einen Seite trotz Hardcore-Background durchaus emotional und gefühlvoll vorzugehen, sich aber andererseits keinem kommerziellen Kalkül hinzugeben und sich stattdessen einen hohen Aggressionslevel zu bewahren. Über die lange Spielzeit kann jedoch nicht jeder Song gleichermaßen fesseln, und mir persönlich ist das eindimensionale Gebrüll auf Dauer ein wenig zu anstrengend. Wer jedoch damit kein Problem hat und auch generell dem Hardcore und seinen Sub-Genres nicht abgeneigt ist, wird durchaus noch einige Punkte zu seiner persönlichen Bewertung hinzuzählen können.

Daniel Fischer (Info) (Review 5907x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Spenta Mainyu
  • Avesta
  • Plagiarism Commission
  • Through The Progression Line
  • Road To A Recent Passage
  • Our Notional Possession
  • Trivial Commodity
  • The Current Horizon
  • Convention And Predictability
  • The Illicit Sound
  • Liars Poker
  • Children Of The Earth
  • Yasna
  • The Blackwater
  • Angra Mainyu

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Gathas (2010) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 02.05.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Mich hat der Sänger schon beim Vorgänger nicht im geringsten gestört und die Band hebt sich zusätzlich sehr angenehm aus der Masse heraus.
jailen
gepostet am: 06.05.2010

super band, äußerst empfehlenswert!!!!!!!!!!
jailen
gepostet am: 06.05.2010

- ergänzung: album ist klasse, avesta der wahnsinn, der mann an der gitarre: der absolute hammer!!
Peter
gepostet am: 04.08.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Sehr geile Sache! Abwechslungsreiches Brett. Empfehlung!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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