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Evocation: Illusions Of Grandeur (Review)

Artist:

Evocation

Evocation: Illusions Of Grandeur
Album:

Illusions Of Grandeur

Medium: CD
Stil:

Melodic Death Metal

Label: Century Media / EMI
Spieldauer: 42:08
Erschienen: 21.09.2012
Website: [Link]

Wo EVOCATION drauf steht, ist AMON AMARTH drin!? So zumindest der erste Eindruck von den neuen Songs der schwedischen Death Metaller, die unter dem Titel "Illusions Of Grandeur" unters Volk gebracht werden. Das vierte Album in fünf Jahren zeigt die Band zwar einerseits gereift und qualitativ auf höchstem Niveau, andererseits ist bei der Entwicklung die Eigenständigkeit nahezu komplett auf der Strecke geblieben. Was sich auf "Apocalyptic" bereits andeutete, wird zum Bedauern derjenigen, die auf schwedischen Death Metal der alten Schule stehen, mit "Illusions Of Grandeur" auf die Spitze getrieben.

Man reibt sich wirklich erstaunt die Ohren angesichts der stilistischen Nähe zu den höchst erfolgreichen Landsleuten. Die Rhythmen, die verwendeten Tempi, die Spielweise der Gitarren, der allgemeine Sound - all das erinnert frappierend an das Schaffen von AMON AMARTH. Die Unterschiede, die dafür sorgen, dass man EVOCATION trotzdem nicht als Kopisten abstempelt, liegen im Detail. Sänger Thomas Josefsson grunzt weniger tief, als Johann Hegg (der bei "Into Submission" einen Gastauftritt hat), die verwendeten Melodien sind einen Hauch melancholischer, als bei AMON AMARTH und die Inhalte sind bei EVOCATION zeitgemäßer und haben nix mit nordischer Mythologie zu tun. Trotzdem fragt man sich berechtigt, warum man sich mit "Illusions Of Grandeur" nahezu vollständig vom dreckigem, düsteren Stockholm-Sound lossagt und Göteborger Sauberkeit einziehen lässt. Das Album ist nahezu perfekt produziert, der Sound ist druckvoll und transparent, aber eben auch sehr sauber und wenig düster.

Im Grunde genommen gibt es auch am Songmaterial so gut wie nichts auszusetzen. Treibendes Uptempo, extrem headbang-kompatible Grooves, Eingängigkeit, gelungene Melodien - EVOCATION lassen grundsätzlich wenig Wünsche offen. Über allem schwebt jedoch das "aber" des "kenn ich schon"-Gefühls, das aus der Nähe zu AMON AMARTH resultiert. Wenn man sich daran jedoch nicht stört, wird man von Songs wie dem flotten Titeltrack, dem mächtig groovenden "Divide And Conquer", dem abwechslungsreichen "The Seven Faces Of God" mit seinem starken Refrain oder dem mit hübschem Riff ausgestatteten "Metus Odium" begeistert sein. Das verschleppte Tempo des ein bisschen düsteren "Crimson Skies" lässt aufhorchen - im Grunde der einzig eigenständige Song auf dem Album.

FAZIT: Objektiv ist "Illusions Of Grandeur" ein starkes Album mit perfekt produziertem melodischem Death Metal. Subjektiv haben sich EVOCATION aber stilistisch verrannt und sollten in Zukunft besser mit Bands wie ENTRAILS auf Tour gehen, um wieder auf den rechten Pfad der schwedischen Death-Metal-Tugend zurückzufinden.

Andreas Schulz (Info) (Review 5816x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Illusions Of Grandeur
  • Well Of Despair
  • Divide And Conquer
  • Perception Of Reality
  • Metus Odium
  • I'll Be Your Suicide
  • Crimson Skies
  • Into Submission
  • The Seven Faces Of God
  • Final Disclosure

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 09.10.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Die Rezension hätte von mir stammen können. *gg*
Hatte allerdings auch keine so großen Erwartungen, nachdem sich eh nur die "Tales..." bei mir im Regal gehalten hat.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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