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Reinhold Schmölzer & orchest•ra•conteur: Miraculous Loss Of Signal (Review)

Artist:

Reinhold Schmölzer & orchest•ra•conteur

Reinhold Schmölzer & orchest•ra•conteur: Miraculous Loss Of Signal
Album:

Miraculous Loss Of Signal

Medium: CD
Stil:

Orchestraler Jazz

Label: Unit Records/Harmonia Mundi
Spieldauer: 67:16
Erschienen: 16.11.2012
Website: [Link]

Der Österreicher REINHOLD SCHMÖLZER ist nicht nur Schlagzeuger, sondern auch Komponist, Arrangeur und Bandleader. Und das auf seinem Debüt gleich in großem Stil: Setzt er doch ein 19-köpfiges Orchester (Bläser plus Bass, Klavier und "Mallets", keine Streicher…), dirigiert von Johannes Berauer, glänzend in Szene.

Miraculous Loss Of Signal“ bietet modernen Big-Band-Sound oder besser noch orchestralen Jazz der beeindruckenden Art. Ob melancholisch, dissonante Ausflüge in nahezu freie Bereiche oder den voluminösen Climax mit viel Soul, SCHMÖLZER und seine Begleiter verlieren nicht den Überblick, es gibt kein planloses Ausufern, jeder Ausbruch endet in konzentriertem Zusammenspiel, mal orgiastisch, mal kontemplativ.
Dabei nie verkopft oder von akademischer Kälte, sondern immer mit Körper, Geist & viel Seele praktiziert. Wie das schwebende, balladeske „Wheeling Around That So.fi”, das Manuel Schmiedel auch Gelegenheit zu einem stimmungsvollen Klavierpart bietet.

Das dunkel-verführerische „Lotus Flower“ kann man schon nicht mehr als Cover-Version des RADIOHEAD-Songs bezeichnen, sondern eher als (gelungene) Interpretation, die das Original aber nicht bis zur Unkenntlichkeit vergewaltigt, sondern quasi in einen anderen, entfernten Bereich im selben musikalischen Universum teleportiert.

REINHOLD SCHMÖLZER und das ORCHEST•RA•CONTEUR zeigen, dass die Big-Band-Theory mehr sein kann als Auslaufmodell oder feiste Unterhaltung auf den Gartenpartys saturierter Wohlstandsbürger. Ein auch klangtechnisch überzeugender Trip, der seine Motive ernst nimmt und immer wieder aufgreift, verändert, zerlegt und zusammenbaut, angesiedelt im Kraftfeld zwischen Meditation, Aufbruch und Explosion. Lohnt sich laut zu hören.

FAZIT: Der wahre Soundtrack zu „Sin City“ oder einem verschollenen Film Noir, der sowohl mit Action wie Romantik umzugehen weiß und gelegentlich die Grenzen zum Experimentellen überschreitet. Ein spannendes, modernes Werk, das sich seiner klassischen Wurzeln bewusst ist, sie aber mit dem richtigen Gemisch aus Ökonomie und voluminösem Auftreten in die Gegenwart sprießen lässt

Jochen König (Info) (Review 4947x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • A Forwaholic´s Passion Part I
  • A Forwaholic´s Passion Part II
  • Narcotic Incontriac
  • Wheeling Around That So.fi
  • Lotus Flower
  • Miraculous Loss of Signal
  • Enacted Disorder
  • Hurdles

Besetzung:

  • Bass - Andreas Waelti
  • Keys - Manuel Schmiedel
  • Schlagzeug - Reinhold Schmölzer
  • Sonstige - Bernhard Nolf, Benny Brown, Florian Menzel, Matthias Spillmann, Johannes Böhmer, Florian Trübsbach, Charlotte Greve, Uli Kempendorff, Malte Schiller, Tini Thomsen, Simon Harrer, Phil Yaeger, Lukas Wyss, Jan Schreiner, Raphael Meinhart

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