Jonathan Bates hat sich in der Vergangenheit vor allem durch Remix-Geschichten hervorgetan und war mit seiner anderen Band MELLOWDRONE vornehmlich auf Sountracks zu Filmen und Videospielen vertreten. Schreibt er selbst Stücke unter dem Namen BIG BLACK DELTA, geht er beim versuchten Brückenschlag zwischen Achtziger-Disse und Klangmoderne baden.

Vocoder-Vocals wie im Opener und Synthesizer-Presets wie zu Techno-Pionierzeiten stellen die Retro-Komponente auf "Big Black Delta" dar, gleichzeitig Urtal-Drumcomputer und Wave-Anwandlungen in den besten Tracks des Albums ("Capsize", die Single "IFUCKINGLOVEYOU" und "Dreary Moon", eine Kollaboration mit den Franko-Dreampoppern M83), die quasi wie A-HA im Electro-Rausch tönen.

Mit poppigem Schmus wie "Side Of The Road" oder "Betamax" kopiert Bates hingegen DAFT PUNK ohne Klasse, und dass die letzten Tracks auf dem Album bloße Instrumentals - nein nicht einmal das: vielmehr geräuschvolle Flächen - sind, ehren Bates nicht gerade als Ausbund von Kreativität, sondern machen ihn des Schindens von Zeit schuldig. Die Experimente zur Neuerung des Genres, auf die er sich eingeschossen hat, sollen wohl Saxofon-Samples sein, unglückliche Cuts und nachgerade schräge Vocals ("x22"), die im Zusammenhang mit der ohnehin nicht berauschenden (Heim?-)Produktion umso schwerer wiegen.

FAZIT: "Big Black Delta" ist ein knapp unterdurchschnittliches Electro-Album mit Pop- und klassischen New-Wave-Versatzstücken, das an schlechtem Songwriting und ungelenk umgesetzten Ideen krankt. Was Jonathan Bates indes thematisch vermittelt, ist sowieso eher Ober- als Tanzfläche.