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The Oath: The Oath (Review)

Artist:

The Oath

The Oath: The Oath
Album:

The Oath

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Occult Rock/Heavy Metal

Label: Rise Above/Soulfood
Spieldauer: 43:45
Erschienen: 21.03.2014
Website: [Link]

Blondinen bevorzugt? Dann ist die Anschafffung des Debütalbums von THE OATH in der Vinyl-Version angesichts des Coverartworks wohl Pflicht. Doch auch wenn man auf andere Haarfarben steht oder gar keinen Wert auf die Optik legt, gibt es immer noch genug Argumente, sich mit diesem Album zu befassen.

Die beiden Damen auf dem Cover sind die schwedische Gitarristin Linnéa Olson (links) und die deutsche Sängerin Johanna Sadonis, sie sind der musikalische Kern von THE OATH und haben sich über IN SOLITUDE-Gitarrist Henrik Palm kennengelernt, der steuert auf dem Album übrigens das eine oder andere Solo bei. Ergänzt werden die beiden Grazien von ANGEL WITCH-Drummer Andrew Prestidge, den Bass auf dem Album hat Simon Bouteloup (ex-AQUA NEBULA OSCILLATOR, jetzt KADAVAR) eingespielt, live nimmt inzwischen Leo Smee (ex-CATHEDRAL) seine Position ein. Im Zuge der Veröffentlichung der Debüt-Single sprach man noch von der "deutschen Antwort auf THE DEVIL'S BLOOD", das jedoch ist nur sehr bedingt zutreffend. Zwar gibt es stilistische Gemeinsamkeiten, die Unterschiede überwiegen jedoch - wenngleich die Zielgruppe eine ähnliche sein dürfte.

THE OATH agieren nur mit einer Gitarre, bei THE DEVIL'S BLOOD waren es bekanntlich derer drei. Zudem sind bei THE OATH die Einflüsse aus Punk, dem Metal der 80er (ANGEL WITCH, MERCYFUL FATE) und dem Doom deutlich präsenter. Das resultiert in einem vergleichsweise rauhen und rohen Grundsound in den Gitarren, wenngleich das melodische Element im gefühlvollen Spiel von Linnéa nicht vernachlässigt wird. Mit ihrer von sinnlich-herrischer Eleganz geprägten Stimme ist Johanna die perfekte Ergänzung, sie bietet ihre schönen, aber nie oberflächlichen Gesangslinien mit viel Ausdruck dar. So hat die Musik von THE OATH trotz aller Eingängigkeit einiges an Ecken und Kanten, die dafür sorgen, dass die Songs nicht sofort ins Ohr rutschen (und genauso schnell wieder heraus), sondern dass es seine Zeit braucht, bis sie sich entfaltet haben. Der warme, aber nicht weiche Analogsound setzt die Stücke zudem gut in Szene.

Das kernig-rollende Riff des eröffnenden "All Must Die" bestätigt die vorangegangenen Aussagen, die zackige Nummer wartet mit auffälligen, leicht schrägen Gesangslinien und getragenem Refrain auf, im zweiten Teil wird das Stück atmosphärischer und etwas ruhiger, um zum Ende hin wieder aufzudrehen. Dass es bei THE OATH textlich um Tod und Teufel geht, wird ebenfalls sehr deutlich. "Silk Road" legt mit dominanter Basslinie los, ist bis auf den Doom-Part ebenfalls zügiger gehalten und sollte Fans von IN SOLITUDE ansprechen. Den Hit "Night Child" kennt man vielleicht schon von der Single, dem beschwörerischen Song mit dem melodischen Riff verzeiht man auch den "fire/desire"-Reim. "Leaving Together" ist die erste ruhigere Nummer, aber dadurch nicht weniger markant, im klagenden Refrain wird es zudem wieder druckvoller. Ebenfalls von der Single ist "Black Rainbow" bekannt, ein grandioser Song, der fast schon MOTÖRHEAD-mäßig lospoltert und später wie der Opener Geschwindigkeit und Atmosphäre gekonnt variiert. "Silver And Dust" ist ein hartnäckiger Ohrwurm mit gefühlvollen Licks und Riffs und ein weiterer Höhepunkt des Albums. Das flotte "Death Delight" ist recht simpel gehalten und vergleichsweise unauffällig, "In Dream" ein Akustikinstrumental, das als Intro für das abschließende "Psalm 7" dient. Der über siebenminütige Song beginnt sehr ruhig und getragen, legt nach der Hälfte aber an Tempo und Eingängigkeit zu und verleiht dem Album ein schlüssiges, wenn auch abruptes Ende.

FAZIT: THE OATH legen ein starkes und eigenständiges Debütalbum vor und beweisen, dass sie mehr sind, als nur eine weitere Okkultrock-Kapelle mit Frauengesang. Hier steckt - um den Bogen zur Einleitung zurück zu spannen - nicht nur viel marketingtechnisches, sondern noch mehr musikalisches Potenzial drin.

Andreas Schulz (Info) (Review 4817x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • All Must Die
  • Silk Road
  • Night Child
  • Leaving Together
  • Black Rainbow
  • Silver And Dust
  • Death Delight
  • In Dream
  • Psalm 7

Besetzung:

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